Magdalena Kozena in der Titelpartie
"Carmen" bei den Osterfestspielen
Die am Samstag, 31. März 2012 beginnenden Salzburger Osterfestspiele sind die letzten, in denen die Berliner Philharmoniker den Ton angeben. Zum Abschied haben die Philharmoniker und ihr Chefdirigent Sir Simon Rattle ein Opern-Highlight angesetzt: Bizets "Carmen" mit Magdalena Kozena in der Titelpartie.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 30.03.2012
Eine Carmen abseits aller Klischees: Das gilt sowohl für das Aussehen von Magdalena Kozena - schlank und rotblond - als auch für ihr Spiel: Das ist eine Frau, die um ihre Reize weiß, die sie einsetzt, um Vorteile zu gewinnen, eine Frau, die eines sicherlich nicht ist: ein Opfer, sagt die Sängerin.
Das Flair der Zigeuner bringt Aletta Collins ins Spiel: Die Regisseurin ist auch Choreographin und hat 20 Tänzer und Tänzerinnen aus London engagiert, denn Tanz und Rhythmus prägen schließlich diese Musik, meint Collins.
Erste "Carmen" für Rattle
Die Regie hat die Handlung in die 1930er Jahre verlegt, die Bürgerkriegsatmosphäre rechtfertige die auffällige Präsenz des Militärs. Besonders ausgefeilt sind die Massenszenen mit einer individuellen Zeichnung selbst kleiner Figuren.
Ein auch akustisch anderes Bild von Bizets beliebter Oper strebt auch Sir Simon Rattle an, auch der Dirigent ist ein "Carmen"-Debütant. Natürlich, so Rattle, kenne er die Oper seit Jugendtagen, doch die erste Partitur habe er erst vor vier Jahren gekauft und festgestellt, dass die Musik von "Carmen" leicht und leise sei. Erfahrener Partner dieser Carmen-Neulinge ist Jonas Kaufmann in der Partie des Don José.
Zum Auftakt und am Ostermontag zum Abschluss des Festivals wird "Carmen" im Großen Festspielhaus aufgeführt, dazwischen - ganz traditionell - zwei Mal drei Orchesterkonzerte, es steht auch Zubin Mehta am Pult, sowie Kammermusik mit Mitgliedern der Berliner Philharmoniker.
Textfassung: Ruth Halle