Greenpeace testet Umweltbelastung

Gasleck: Bohrloch soll verschlossen werden

Seit mehr als einer Woche strömt aus dem Leck der Nordsee-Bohrinsel Elgin Gas. Die Ölfirma Total will nun Experten auf die evakuierte Bohrinsel schicken, um die Verschließung des Bohrlochs mit Schlamm vorzubereiten. Vor der Bohrinsel ist auch ein Schiff der Umweltschutzorganisation Greenpeace eingetroffen. Die Öko-Aktivisten wollen untersuchen, wie weit das Gasleck bereits die Umwelt belastet.

Abendjournal, 2.4.2012

Proben entnommen

Wie stark Luft und Wasser rund um die leckgeschlagene Bohrinsel Elgin tatsächlich belastet sind, das wird erst nach der Laboruntersuchung jener Proben feststehen, die das Team des Greenpeace-Schiffes heute entnommen hat. Manches ist aber bereits mit dem freien Auge zu erkennen: Auf der Wasseroberfläche ist Öl zu sehen, und man riecht da auch etwas, da ist etwas in der Luft, nach Chemikalien riecht es, sagt Expeditionsleiter Bussau. Das Greenpeace-Schiff liegt 5 Kilometer von der Bohrinsel entfernt, eine Sperrzone verbietet, dass es näher hinfährt.

Techniker warten auf Erlaubnis

Ob die Bohrinsel, nachdem ja die brennende Gasfackel am Wochenende verlöscht ist, wieder sicher genug ist, dass Menschen darauf arbeiten, ob also die Sperrzone aufgehoben wird, darüber verhandelt die Ölfirma Total gerade mit den britischen Gesundheitsbehörden. Total plant nämlich, Techniker auf die Insel zu fliegen - die sollen dort versuchen, das Gasleck mit Schlamm zu verschließen. Genehmigt Großbritannien die Rückkehr der Techniker, könnten diese in 7 bis 10 Tagen mit den Arbeiten beginnen.

Wochenlanger Kampf befürchtet

Wesentlich länger würde die Ausführung eines weiteren Plans dauern, den Total parallel verfolgt. Die Ölfirma will mithilfe von 2 Entlastungsbohrungen den unterirdischen Gasdruck mindern. Bis zu ein halbes Jahr könnte es dauern, bis die Bohrungen ihr Ziel erreicht haben. Welche Methode auch immer schließlich zum Einsatz kommt, klar ist inzwischen jedenfalls: die Hoffnungen von Total, dass das ausströmende Gas aus einem kleineren unterirdischen Reservoir stammt, das bald erschöpft sein wird, dass sich das Problem also von selbst löst - diese Hoffnungen haben sich nicht erfüllt. Nun stellt man sich auf einen zumindest wochenlangen Kampf gegen das ausströmende Gas ein.

Links

Total, fr
Greenpeace