Zumeist Personalangelegenheiten

Bundesheer: Beschwerden nehmen zu

Die Beschwerden beim Bundesheer sind im Vorjahr deutlich angestiegen. 2011 gab es 504 derartige Meldungen an die parlamentarische Bundesheerkommission, das ist eine Zunahme um fast 50 Prozent gegenüber 2010. Über den Grund herrscht Rätselraten.

Mittagsjournal, 3.4.2012

Um 50 Prozent gestiegen

Exakt 504 Beschwerdeverfahren hat die Parlamentarische Bundesheerkommission im Vorjahr eingeleitet. Das sind etwa 50 Prozent mehr als 2010, da wurden 337 Verfahren gezählt. Was ist passiert? Man wisse es nicht, sagt der Vorsitzende der Kommission, der frühere ÖVP-Abgeordnete Paul Kiss. Das hänge wohl von den Befindlichkeiten der Soldatinnen und Soldaten ab.

Karriere und Beschimpfungen

Ein Ausreißer nach oben ist das Vorjahr im langjährigen Schnitt jedenfalls nicht, meint Kiss. Eher schon war das 2010erJahr, mit dem jetzt verglichen wird, besonders beschwerdearm. Die Statistik besagt, dass fast 50 Prozent der Beschwerden mit Personalangelegenheiten zu tun haben. Da geht es um übergangene Karrieren, Auflösung von Verbänden, Verlust von Arbeitsplätzen. Es folgt knapp dahinter der Dienst- und Ausbildungsbetrieb.

Beschwerdegründe sind etwa "unangebrachte Ausdrucksweisen" wie es die Kommission nennt, auf gut deutsch Beschimpfungen wie zum Beispiel: du hast einen Intelligenzquotienten wie ein Bodenfliese. Oder: Steht´s net so g´schissen da!" Oder aber Allzeitklassiker wie Sautrottel, Depp, Dolm und ähnliches. In der Regel zu hören in Ausbildungssituationen. "Einzelfälle" betont Kommissionsvorsitzender Paul Kiss. Was man unter Schikanen zu verstehen hat, erklärt Kiss selbst am Beispiel einer in ein WC geworfenen Schokoriegelverpackung.

Frauen als Plus

Laut Kommission keine Probleme gebe mit der Integration, das Bundesheer wird sogar als für gelungene Integration genannt und äußerst positiv wird der Beitrag der derzeit 354 Frauen im Heer erwähnt. Sind Frauen da, verändert sich das Verhalten der Männer. Und zwar zum positiven, meint Kiss.

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