E-Bike und Roller sind Renner
Zwei Räder - ein Boom
Ob Fahrrad, E-Bike, Roller oder Rennmaschine - das Zweirad erobert Straßen, Wald- und Wiesenwege. Das Bike hat wieder Saison, und in diesem Jahr scheint es erneut eine gute für Hersteller wie Händler zu werden.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 6.4.2012
Zweistelliger Zuwachs
Vespa und Co zählen zu den bevorzugten Marken der Österreicher, besonders wenn es um die kleinen, wendigen Zweiräder mit Motoren um die 125 Kubikzentimeter Hubraum geht. Die Zuwachsraten liegen seit Jahren im zweistelligen Bereich, sagt Karin Munk, Geschäftsführerin der ARGE 2Rad, der Verband der Zweiradhersteller und Importeure. Sie freut sich aktuell über ein Plus von 17 Prozent und erwartet für das gesamte Jahr 2012 eine Steigerung von zehn bis 15 Prozent.
Roller statt Zweitauto
Der Rollerboom hat vor fünf Jahren an Fahrt gewonnen. Karin Munk führt das zum einen auf die Folgen der Wirtschafts- und Finanzkrise zurück. Auch ändere sich die Mobilität im urbanen Raum. Steigende Treibstoffpreise, höhere Parkgebühren, weniger Abstellplätze für Pkws, Staus und die Diskussionen um Umweltzonen sowie Citymaut seien weiter wichtige Faktoren, wenn es um den Kauf eines Zweirades gehe. Berechnungen der ARGE 2Rad hätten bei einem 125er-Roller eine Jahresersparnis von 5.000 Euro gegenüber einem Mittelklasse-Pkw ergeben. Der Trend gehe zum Roller statt zum Zweitauto.
Stark oder leise
Neben den Rollern boomt ein weiteres Segment - das der hochpreisigen Modelle. Gerade Menschen über 40 verrät die Statistik greifen gerne zu Cruisern und Enduros jenseits der 500 Kubik-Grenze, um damit etwa längere Touren fahren zu können. Noch wenig nachgefragt sind in Österreich so genannte E-Scooter, Roller mit Elektroantrieb. Der Marktanteil liegt unter fünf Prozent. Zum einen haben sie eine geringe Reichweite, zum anderen fürchten Fahrer, dass sie wegen der leisen Motoren kaum bis nicht gehört werden.
Mit oder ohne "E"
Noch jung auf dem Markt sind die Elektrofahrräder, die Pedelecs. Hier erwartet die Branche ein starkes Absatzplus, so Karin Munk von der ARGE 2Rad. Im Vorjahr seien 20.000 dieser Fahrtzeuge verkauft worden, für heuer werden 50.000 verkaufte Pedelecs erwartet. Bei den Fahrrädern ohne Zusatzantrieb rechnet der Handel mit zumindest gleichbleibenden Absatzzahlen. Gut 400.000 hat er im Vorjahr verkauft. Mit dem Trend Richtung Zweirad - mit oder ohne Motor - freut sich das Zubehörgeschäft. Ob oder Ausrüstung, Bekleidung oder Extras für´s Fahrzeug, auch das beschleunigt den Umsatz nach oben.