Kommt Waffenruhe in Syrien?

Annan auf Mission in Teheran

Eigentlich sollte sich Syrien auf dem Weg zu einer Waffenruhe befinden. Sie soll Donnerstag früh in Kraft treten. Aber die Truppen des Assad-Regimes setzen ihre Angriffe auf Regierungsgegner fort. Vermittler Kofi Annan hält an seinem Friedensplan fest und bemüht sich um Unterstützung - in Teheran.

Mittagsjournal, 11.4.2012

Zweckoptimismus bei Annan

Kofi Annan übt sich in Zweckoptimismus - er hofft weiter auf eine Verbesserung der Lage - und das obwohl die Gewalt in Syrien andauert. Die Armee hat sich - plangemäß - zwar aus einigen Städten zurückgezogen, an anderen Orten des Landes aber ihre Einsätze fortgesetzt: die Protesthochburgen Homs und Hama liegen weit unter schwerem Beschuss.

Teheran will keine Einmischung

Währenddessen ist Annan zu Besuch bei der Regierung in Teheran, um sie, die engen Verbündeten des syrischen Regimes, für seinen Friedensplan zu gewinnen: Wir sind uns alle einig, dass für die Krise in Syrien eine friedliche Lösung gefunden werden muss. Jeder Fehler in dem Konflikt kann zu unvorstellbaren Folgen in der Region führen. Ein Ende des Tötens muss möglich sein wenn wir zusammenarbeiten, und den Friedensplan gemeinsam unterstützen, erklärt der Vermittler in Teheran Seite an Seite mit dem iranischen Außenminister Ali Akbar Salehi, der zwar den Wunsch des syrischen Volkes nach mehr Freiheit versteht, jeder ausländischen Einmischung aber eine Absage erteilt. Und Salehi macht ferner klar, dass der syrische Präsident Bashar al-Assad aus iranischer Sicht unabhängig vom Verlauf des Konflikts auf jedem Fall an der Macht bleiben soll.

Hoffen auf morgen

Nichts desto trotz, Annan glaubt an seinen Plan: Es ist noch zu früh von einem Scheitern des Friedensplanes zu sprechen, bekräftigt der Sonderbeauftragte, der Plan ist am Tisch, und wir alle kämpfen darum, dass er umgesetzt wird.

Kofi Annan erwartet sich für morgen früh zumindest klare Fortschritte in Syrien, wenn, ja wenn sich Regierung und Opposition an die Abmachungen halten.