Kritik aus neurobiologischer Sicht
Mängel im Schulsystem
Unser Schulsystem macht unsere Kinder kaputt - so überspitzt kann man die neuesten neurobiologischen Erkenntnisse des renommierten Göttinger Gehirnforschers Gerald Hüther auf den Punkt bringen.
8. April 2017, 21:58
Er ist zur Zeit in Österreich auf einer Vortrags-Reise mit der klaren Botschaft: Gute Schulnoten werden überbewertet, viel wichtiger ist es, dass Kinder ihre Begeisterungsfähigkeit behalten dürfen.
Unser Gehirn ist kein Computer, sagt Gerald Hüther, das heißt man kann es nicht einfach mit Daten füllen, die es dann abspeichert, so funktioniert lernen nicht. Was Kinder - und auch wir Erwachsene fürs Lernen brauchen ist eine ganz bestimmte Fähigkeit: Begeisterung.
Immer wenn ich mich für etwas begeistere schüttet mein Gehirn sogenannte neuroplastische Botenstoffe aus, die fürs Gehirn wie ein Dünger funktionieren damit es sein ganzes Potential entwickeln kann.
Und genau diese Freude wird den meisten Kindern in der Schule genommen, sie stumpfen ab. Die einen fallen durch und die anderen töten ihre Begeisterungsfähigkeit ab, um gute Noten zu bekommen.
In Deutschland wird Gerald Hüther mit seinen Erkenntnissen mittlerweile auch von der Politik gehört. Er gehört einer Expertengruppe an, die sich zum Ziel gesetzt hat ein Gehirn gerechte Schule für das 21. Jahrhundert zu entwickeln.