Caritas schlägt Alarm
Projekte für Langzeitarbeitslose in Gefahr
Die Caritas fördert seit Jahren Wiedereinstiegsprojekte für Langzeitarbeitslose. Gefördert werden sie auch durch EU-Gelder. Diese sollen, so die Befürchtung der Caritas, jetzt gestrichen werden. Sozialminister Hundstorfer hingegen beruhigt, das Geld werde weiter fließen, allerdings in weniger Projekte.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 26.4.2012
Österreich hat zurzeit die geringste Arbeitslosigkeit in Europa. Dennoch waren im März mehr als 330.000 Menschen arbeitslos, viele von ihnen haben auch gar keine Chance, wieder in den Arbeitsmarkt zurückzukehren, selbst wenn sich die Wirtschaft weiter erholt. Genau für jene Langzeitarbeitslosen gibt es zahlreiche Projekte, die als Sprungbrett dienen sollen. Die Caritas befürchtet, dass einige dieser Projekte künftig nicht mehr finanziert werden.
Landau befürchtet Finanzierungs-Aus
Die Caritas Wien engagiert sich seit 20 Jahren für Langzeitarbeitslose. In acht Jobprojekten sind 340 Menschen beschäftigt, die am regulären Arbeitsplatz keine Chance bekommen haben. Zu den Projekten zählen unter anderem das Restaurant Inigo, oder markt_platz, wo Taschen aus Recyclingmaterialen hergestellt und Lebensmittel verkauft werden.
Genau um den Bestand dieser Projekte sorgt sich Caritas-Wien-Direktor Michael Landau. Ein wesentlicher Finanzierungsteil komme vom ESF, des Europäischen Sozialfonds, und der gehe jetzt zur Neige. Damit sei die Zukunft der Langzeitarbeitslosenprojekte gefährdet.
Hundstorfer beruhigt
Das weist SPÖ-Sozialminister Rudolf Hundstorfer zurück. Es sei vielmehr so, dass der ESF, der Europäische Sozialfonds, bis 2013 befristet sei. Im Hintergrund werde bereits heftig über das neue Budget für den Sozialfonds diskutiert. Die Projekte würden weitergeführt, sagt der Sozialminister.
Allerdings werde angedacht, die Mittel des Europäischen Sozialtopfes in Österreich anders zu verteilen, sagt Hundstorfer. Es sollten weniger Projekte in Zukunft sein, um damit auch Verwaltungsgelder zu sparen. Das Geld würde in der Gesamthöhe gleich bleiben, es würde nur bei manchen Projekten nicht mehr dabei stehen "unterstützt vom ESF".