Verbleib des Geldes weiter unklar

Auftritt Flöttls vor BAWAG-Richter

Im neuen BAWAG-Prozess ist Investmentbanker Wolfgang Flöttl einvernommen worden. Er gab an, dass er bei seinen Spekulationsgeschäften keinerlei Beschränkungen hatte. Die Frage nach dem Verbleib des Geldes bleibt allerdings offen.

Abendjournal, 27.4.2012

Von Milliarden zu Millionen

Wie reich war Wolfgang Flöttl wirklich? Diese Frage wurde von Richter und Ersatzrichter ausführlich thematisiert. Mittlerweile gibt Flöttl sein Vermögen mit einer Million Euro an. Damals sei man jedoch von einem Vermögen von mehr als einer Milliarde Dollar ausgegangen, haben Ex-BAWAG-Chef Helmut Elsner und sein Nachfolger Johann Zwettler im ersten BAWAG-Verfahren angegeben.

"Es tut mir schrecklich leid"

Das stimme nicht, sagt Wolfgang Flöttl jetzt. Nach dem ersten großen Verlust habe er nur noch seine Firma gehabt und seine Gemäldesammlung, die er schließlich der BAWAG überschrieben habe. Im Gegenzug habe er frisches Geld erhalten. Die Gemäldesammlung habe einen Wert von 80 Millionen Dollar gehabt. Das ist jedoch nur ein Bruchteil des verlorenen Vermögens. "Ich habe nichts verschleiert, das ist mein Verlust und es tut mir schrecklich leid", so Flöttl.

Nicht gestellte Fragen

Drei Stunden lang wurde Flöttl von Richter und Ersatzrichter intensiv befragt. Wie er das empfunden hat, wollte er nicht sagen: "Das kann ich sicher nicht kommentieren." Unter Druck gesetzt habe er sich nicht gefühlt. Auch die Frage, wohin das Geld gegangen ist, hat Flöttl nicht beantwortet. Sie wurde im Verfahren selbst allerdings auch gar nicht gestellt.