Mitglied der Mannheimer Philharmoniker

Nataliya Vilkhova, Geige

Sie kommt aus einer Musikerfamilie: Nataliya Vilkhova, Jahrgang 1985, die an der Bruckner Privatuniversität Linz studiert. Seit November 2011 ist die gebürtige Ukrainerin bei den Mannheimer Philharmonikern engagiert. Vor kurzem debütierte die begeisterte Kammermusikerin mit ihrem neuen Duo "SoloWAY" in Linz.

Nataliya Vilkhova spielt aus Werken von Franck, Tschaikowski, Milstein und Schnittke (Ausschnitte).

C. Franck: Violin-Sonate A-Dur, 3. Satz: Recitativo-Fantasia (Klavier: Oksana Kuzo); P. I. Tschaikowsky: Violin-Konzert - Kadenz; N. Milstein: "Paganiniana" - Variationen für Violine-Solo; A. Schnittke: Violin-Sonate Nr.1, 4. Allegretto (Klavier: Oksana Kuzo).

"Ich komme aus einer musikalischen Familie: meine Mutter war Geigerin, mein Vater Posaunist beim Dnepropetrovsk Symphonie Orchester. Mit sechs habe ich meinen ersten Geige-Unterricht bei meiner Mutter erhalten.

Daher bin ich von Kindheit an mit klassischer Musik aufgewachsen. Und bereits als Kind durfte ich als Solistin das Vivaldi-Violinkonzert spielen", erzählt Nataliya Vilkhova, gebürtige Ukrainerin aus Dnepropetrovsk, Jahrgang 1985, über ihre Anfänge.

Seit 2009 absolviert Sie das Masterstudium Violine an der Anton Bruckner Privatuniversität Linz bei Arkadi Winokurow. Abschließen wird sie im Juni 2012. Danach plant die junge Geigerin ein Pädagogik-Studium in Linz.

Davor hatte sie von 2004 bis 2009 das Staatliche Konservatorium P. I. Tschaikowsky in Kiew bei Olha Rivnjak und Dmytro Tkaschenko absolviert.

Nach ihrem Beginn 1992 an der Staatlichen Musikschule Nr. 10 in Dnepropetrovsk, wurde sie 1999 an der Spezialmusikschule "N. Lysenko" für hochbegabte Kinder in Kiew aufgenommen.

Für die Ö1 Talentebörse vorgeschlagen wurde Nataliya Vilkhova von ihrem Professor Arkadiy Winokurow aufgrund ihrer herausragenden Begabung vorgeschlagen, die sich zuletzt am Fix-Engagement bei den Mannheimer Philharmonikern zeigt.

Ukrainischer Pädagoge, österreichische Tradition

"Ich wollte unbedingt bei Arkadi Winokurow, der ein berühmter ukrainischer Geiger ist und den ich bereits kannte, studieren. Und Österreich ist ein bedeutendes Kulturland Europas und hat große musikalische Tradition", erläutert Nataliya Vilkhova ihre Entscheidung.

Orchester-Praxis

Bereits seit ihrem 14. Lebensjahr konnte Nataliya Vilkhova Orchester-Praxis sammeln:

Begonnen hat sie im "Nikolay-Lysenko-Jugend Orchester" in Kiew (1999 – 2004), danach spielte sie im "P. I. Tschaikowsky-Orchester" des Staatskonservatoriums Kiew (2004-08). Seit 2009 ist sie Mitglied des Orchesters der Anton Bruckner Privatuniversität Linz.

2011 erhielt sie eine Praktikum-Stelle in der "Niederbayerischen Philharmonie": "Als Nicht-EU-Studentin darf ich nur befristete Verträge erhalten. Zuletzt habe ich in Passau in der Neuproduktion der Strauss-Oper 'Arabella' mitgewirkt, die nun am 4. Mai in Landshut Premiere hat."

Fixengagement bei Mannheimern

Und im Vorjahr erreichte Nataliya Vilkhova – zunächst über Umwege - ein wichtiges Ziel: ihr zweites Probespiel brachte ihr ein Engagement als 2. Geigerin bei den Mannheimer Philharmonikern, denen sie nun seit November 2011 angehört:

"Als ich die Einladung zum Probespiel bekam, war ich gerade auf Japan-Tournee mit einem Studenten-Orchester – also musste ich leider absagen. Danach folgte eine Einladung, als Aushilfe zu spielen. Bald danach sagte man mir: in zwei Tagen kannst Du ein Probespiel für eine Fix-Stelle machen – und es hat geklappt", freut sich die junge Geigerin.

Ihr nächstes Konzert mit den Mannheimern unter Leitung von Boian Videnoff hat Vilkhova am 3. Juni. Auf dem Programm stehen Werke von Rossini, Sibelius und Tschaikowsky.

Bei "Stretto Quartett" …

Nataliya Vilkhova ist aber auch eine begeisterte Kammermusikerin. Seit dem Vorjahr gehört sie dem "Stretto Quartett" an:

"Ich hatte den Wunsch, Kammermusik zu machen. Und während meines Studiums in Linz habe ich viele neue Musiker/innen kennen gelernt. Und so wurde aus dem ursprünglichen Trio schließlich ein Quartett. Unser Repertoire reicht von der Klassik bis zu Moderne und Popularmusik."

… und eigenes Duo "SoloWAY"

Und kürzlich hat die vielseitige Musikerin ein eigenes Ensemble gegründet: das Duo "SoloWAY", dem ihre Studien-Kollegin Oksana Kuzo (Klavier) angehört, und das am 26. April 2012 im Festsaal der Landesgalerie sein Debüt hatte:

"Unser Repertoire reicht von Klassik bis zu moderner und zeitgenössischer Musik. Zum Debüt haben wir Werke von Mozart, Franck und Schnittke gespielt", berichtet Vilkhova, die nun weitere Konzerte plant.

Wettbewerbs-Siege

Auch bei Wettbewerben konnte die junge Geigerin erfolgreich unter Beweis stellen:

2004 errang sie den 1. Preis beim internationalen Wettbewerb "XXI Century Art" in der Ukraine in der Sparte Solo-Violine, 2006 war sie bei diesem Wettbewerb Siegerin in der Sparte Kammermusik.

Als Geigerin reüssieren

Vor kurzem hat die junge Geigerin, die ihr Studium zum Großteil selbst finanzieren muss, erfolgreich ein Probespiel für bei der "Philharmonie Salzburg" absolviert, bei der sie nun als Substitutin tätig ist.

Wie lauten ihre Zukunftswünsche? "Wichtig ist mir, dass ich Musik machen kann, gleichgültig ob als Orchester-, Kammermusikerin oder Solistin. Dass ich mit guten Musikerinnen und Musikern spielen, und vielleicht kommt später noch die Pädagogik dazu", so Nataliya Vilkhova.