Umstrittenen Amtseid abgelegt
Aung San Suu Kyi offiziell Abgeordnete
In Myanmar, früher als Burma bekannt, hat eine neue Ära begonnen. Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi und weitere 43 Abgeordnete der oppositionellen "Nationalen Liga für Demokratie" haben im Parlament ihren Amtseid als Abgeordnete abgelegt. Eine Woche lang hat Suu Kyi die Angelobung verweigert. Die Verfassung, auf die sie den Eid ablegen musste, schreibt nämlich die Vorherrschaft der Militärs fest.
8. April 2017, 21:58
Abendjournal, 2.5.2012
Für ein demokratisches Parlament
Es ist ein historischer Tag. Aung San Suu Kyi und weitere 43 Abgeordnete der Nationalen Liga für Demokratie sprechen heute im Parlament in Napyidaw den Eid auf die Verfassung.
Heute sei sie sehr glücklich, sagt Aung San Suu Kyi: „Wir wollen, dass unser Parlament für eine wirklich demokratische Wertegemeinschaft steht. Das heißt, es geht vor allem darum, dass unsere Nationalversammlung wirklich demokratisch wird.“
16 Jahre Haft- und Hausarrest
Über zwanzig Jahre lang war Aung San Suu Kyi das Symbol des Widerstands gegen die Militärjunta in Burma. Die 66-Jährige hat davon sechzehn Jahre in Haft- und Hausarrest verbracht. Es mache ihr jetzt auch nichts aus, im Parlament neben Militärangehörigen zu sitzen, sagt Suu Kyi: „Das Militär ist mir bisher sehr entgegengekommen, es stört mich daher nicht, neben ihnen zu sitzen, ich bin sogar erfreut darüber.“
Durch die Rückkehr von Aung San Suu Kyi in die aktive Politik, hoffen nun viele in Burma, es werde weitere Reformen geben.