Probelauf für zweites Kindergartenjahr

8. April 2017, 21:58

Sprachtest bei Dreijährigen

Das zweite verpflichtende Kindergartenjahr gibt es vor allem aus Kostengründen noch nicht. Kurz will nun aber seinem Ziel einen Schritt näherkommen: Im Bezirk St. Pölten in Niederösterreich und im Oberpinzgau in Salzburg soll nun getestet werden, wie ein zweites verpflichtendes Kindergartenjahr funktionieren könnte. Künftig wird dort ein Jahr früher als bisher, also schon bei den dreijährigen Kindern festgestellt, wie gut sie Deutsch sprechen. Beherrschen sie die Sprache nicht oder schlecht, sollen sie mit vier Jahren in den Kindergarten gehen. Dort werden sie dann sprachlich besonders gefördert, für die Eltern soll es ebenfalls Pädagogik-Kurse und vor allem viel Information geben, damit die Kinder auch wirklich in den Kindergarten kommen.

Integration fördern

Finanziert wird der Versuch für das zweite Kindergartenjahr von den Ländern Salzburg und Niederösterreich, die Modellregionen werden auf unbegrenzte Zeit eingerichtet. Seit Herbst 2010 ist in ganz Österreich das letzte Kindergartenjahr gratis und verpflichtend. Integrationsstaatssekretär Kurz ist das zu wenig. Man müsse früher beginnen, Sprachproblemen entgegenzusteuern und die Kinder so besser auf die Schule vorzubereiten und ihre Integration zu fördern.

Lob, aber kein Geld

Ein zweites Kindergartenjahr also gratis für alle und verpflichtend für jene, die es brauchen - vor einem Jahr hat Kurz diese Forderung zum ersten Mal aufgestellt. Das Echo war durchwegs positiv, allein das Geld wollten weder der Bund noch die Länder aufstellen. Kurz hofft nun, mit den Modellregionen Bund und Länder zu überzeugen. Sein Ziel: binnen zwei Jahren soll das verpflichtende zweite Kindergartenjahr flächendeckend in ganz Österreich umgesetzt sein.