Vom Weg nach Brüssel nicht abgehen
EU überrascht von Wahlausgang in Serbien
In der EU haben die führenden Politiker nicht damit gerechnet, dass Tomislav Nikolic die Präsidentenwahl in Serbien gewinnt. Sie haben Nikolic zwar gratuliert, wie es sich gehört. Gleichzeitig haben sie ihm zu verstehen gegeben: Sie werden sehr genau darauf schauen, ob er sein Versprechen hält und den Weg Serbiens Richtung EU weiterführt.
8. April 2017, 21:58
Abendjournal, 21.5.2012
Aus Brüssel,
Kurze Panne
Begonnen hat es mit einer Panne. Die EU hat ihre Glückwünsche an Tomislav Nikolic schon gestern kurz vor Wahlschluss öffentlich gemacht und dann noch einmal zurückgezogen. Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso und Ratspräsident Herman van Rompuy haben heute offiziell gratuliert. Die Ermahnung im Nebensatz wiederholt ein Sprecher der EU-Kommission: Die Serben haben klar gemacht, dass sie eine Fortsetzung der bisherigen Regierungspolitik zur EU-Annäherung wollen.
Nikolic gewandelt
Nikolic war vor wenigen Jahren noch strikter EU-Gegner. Inzwischen hat er das über Bord geworfen und auch nach dem gestrigen Wahlsieg noch einmal betont, nicht vom europäischen Weg abbiegen zu wollen. Serbien ist seit März offiziell EU-Beitrittskandidat. Die Aufnahme von Beitrittsverhandlungen hängt vor allem an der Verbesserung der Beziehungen zum Kosovo.