Grasser, Plech und Meischberger im U-Auschuss
Moser: "Zum Schaden der Republik"
Ex-Finanzminister Grasser wird zum dritten Mal im Korruptions-Untersuchungsausschuss befragt, wie auch seine ehemaligen Freunde Meischberger und Plech. Vor allem diese beiden hätten ihr Insiderwissen zum Schaden der Republik eingesetzt, sagt Ausschussvorsitzende Gabriela Moser (Grüne).
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 22.5.2012
Verschiedene Objekte, dieselben Personen
Die Immobiliengeschäfte, die der Korruptions-Untersuchungsausschuss beleuchtet hat, sind jeweils andere: die Bundeswohnungen, ein Finanzgebäude in Linz, ein Gerichtsgebäude in Wien, und eines der Telekom, ebenfalls in Wien. Die Personen hingegen sind immer dieselben: Walter Meischberger, Ernst Karl Plech, Karl-Heinz Grasser. Sie kommen immer wieder - zugleich oder in wechselnden Konstellationen - ins Spiel. Alle drei sollen heute Dienstag vor dem Ausschuss aussagen.
"Zum Schaden der Republik"
Bei Plech und Meischberger geht es einmal mehr um die hohen Provisionszahlungen, die sie sich teils selbst nicht mehr erklären konnten - so viel geht aus den Telefonprotokollen der Ermittler hervor, Stichwort: "Wo war mei Leistung". Ausschussvorsitzende Gabriela Moser: "Beide haben ihr Insiderwissen zu Lasten der Republik, zum Schaden der Steuerzahlerinnen eingesetzt - für die privaten Geschäfte."
Die Beteiligten bestreiten, dass Insiderwissen illegal weitergegeben worden sei. Tatsache ist, dass man jeweils zur rechten Zeit über die rechten Geschäfte Bescheid wusste - jene nämlich, bei denen sich auf einen Schlag Hundertausende und Millionen Euro mitverdienen ließen.
"Grasser immer dabei"
Ob Karl-Heinz Grasser als Finanzminister in entscheidender Position seinen damaligen Freunden dabei behilflich war, ist Dauerthema im Untersuchung-Ausschuss - bewiesen ist es nicht. Moser sagt aber: "Wir haben ja noch verschiedene Akten, Unterlagen, die immer wieder darauf hindeuten, dass letztlich die Immobiliengeschäfte so gelaufen sind, dass Grasser mit in der Endentscheidung dabei war." Grasser selbst hat bei seinen bisherigen Auftritten im Untersuchungsausschuss stets alle Vorwürfe zurückgewiesen.