Athen entscheidet über Euro-Verbleib
Faymann: Ausscheiden der Griechen fatal
Griechenland soll im Euro gehalten werden. Dazu haben sich die Staats- und Regierungschefs in Brüssel bekannt. Allerdings nicht um jeden Preis: Das Land müsse auch die Verpflichtungen erfüllen, die es für die finanzielle Unterstützung durch Europa eingegangen ist. Ein Ausscheiden der Griechen aus der Euro-Zone hätte unabsehbare Folgen, so Bundeskanzler Werner Faymann.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 24.05.2012
Bundeskanzler Faymann im Gespräch mit ORF-Brüssel-Korrespondentin
Jugendarbeitslosigkeit bekämpfen
Sich auf alle Eventualitäten vorbereiten, aber keine Notfall-Pläne, so stellt es nach dem Gipfel Bundeskanzler Werner Faymann dar. Das eigentlich geplante Thema, Wachstum für Europa, war bei den Problemen um Griechenland eher im Hintergrund. Ein paar Pläne haben die EU-Spitzen aber schon gemacht: sie wollen investieren, um vor allem die enorme Jugendarbeitslosigkeit in einigen Ländern zu bekämpfen.
Bessere Diskussionskultur
Der Fiskalpakt jedenfalls bleibt, sagt Faymann, Budgeteinsparungen sollen nicht gegen Wachstumspolitik ausgespielt werden. Eurobonds kommen jedenfalls vorerst nicht, auch der große Wurf ist bei diesem EU-Gipfel nicht gelungen. Dennoch spricht Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) von einer Verbesserung der Diskussionskultur - trotz Meinungsverschiedenheiten zwischen der deutschen Kanzlerin Angela Merkel und dem französischen Präsidenten Hollande.
Griechen-Ausstieg fatal
In Sachen Griechenland war klar: es soll in der Eurozone bleiben. Das ist der Wille der Staats- und Regierungschefs. Beim Gipfel haben sie allerdings auch klar gemacht, dass das nicht um jeden Preis geschehen soll. So prüfen laut Euro-Gruppen-Chef Jean-Claude Juncker Experten der 17 Euro-Staaten die Folgen eines möglichen Ausscheidens Griechenlands aus der Währungs-Union.
Österreichs Bundeskanzler Werner Faymann bezeichnet die Konsequenzen eines Ausstiegs als unabsehbar, entscheiden würden nun die Griechen ein zweites Mal per Wahl, ob sie das Angebot der EU annehmen. Ein Währungswechsel würde jedoch trotzdem Sparen bedeuten.