UN-Sondergesandter reist erneut nach Damaskus
Kofi Annan verhandelt mit Assad
Die brutale Gewalt des syrischen Militärs gegen die eigene Bevölkerung nimmt kein Ende. Nach dem Massaker von Hula wird heute der Sonderbeauftragte der Vereinten Nationen, Kofi Annan, erneut mit dem syrischen Präsidenten Baschar al-Assad verhandeln.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal 29.5.2012
Angriff auf Wohnvierel in der Stadt Houla
Es war ein tödliches Wochenende. Mit Panzern und Granaten haben Soldaten am Freitag ein Wohnviertel in der Stadt Houla überfallen und auf Frauen und Kinder geschossen. 108 Menschen wurden getötet, jeder zweite war ein Kind, jünger als 10 Jahre. Der UNO Sondergesandte für Syrien, Kofi Annan, zeigt sich über das brutale Vorgehen schockiert und verlangt, die Angreifer zur Verantwortung zu ziehen.
Syrische Regierung weist Schuld zurück
Am Sonntag hat der Chef der UNO-Beobachtermission, Robert Mood, dem UNO-Sicherheitsrat seinen Untersuchungsbericht über das Massaker in Hula vorgelegt. Darin bestätigt er den Einsatz von Panzern und Artillerie in dem Wohnviertel, vermeidet aber direkte Schuldzuweisungen an das Regime. Laut Robert Mood, weist die syrische Regierung die Verantwortung für das Massaker zurück und beschuldigt militante Islamisten, das Wohnviertel angegriffen zu haben.
Kofi Annan optimistisch
Heute will der UNO-Sondergasandte Kofi Annan mit Vertretern des Regimes noch einmal den Friedensplan der Vereinten Nationen diskutieren. Die darin festgelegte Waffenruhe ist bereits mehrere Male missachtet worden. Die syrische Opposition und viele Experten sehen den Plan deshalb schon jetzt als gescheitert an. Annan bleibt aber optimistisch. Er glaubt weiterhin, dass die UNO-Mission die einzige Möglichkeit sei, das Land zu stabilisieren und die Situation unter Kontrolle zu bringen.