UNO-Beobachter sind machtlos
Syrische Armee erschießt Arbeiter
Eine Woche nach dem Massaker in der Stadt Hula, gehen in Syrien die Gräueltaten weiter. Zwölf Arbeiter sollen in der Stadt Kusseir erschossen worden sein. Menschen die zum Gedenken der Opfer von Hula am Freitagvormittag auf die Straße gegangen sind, wurden vom Feuer der Armee angegriffen.
27. April 2017, 15:40
Abendjournal 1.6.2012
Anschläge auf Gedenkmarsch
In der Stadt Kusseir, ganz in der Nähe von Homs, ist eine Gruppe von Arbeitern auf dem Heimweg aus der Düngemittelfabrik. An einem Kontrollpunkt werden sie dazu gezwungen aus dem Wagen auszusteigen. Gleich darauf werden sie gefesselt und exekutiert. Am Freitag sind die Menschen der Kleinstadt Kusseir auf die Straße gegangen. Sie protestieren gegen die Hinrichtungen in Hula, und auch gegen die in ihrer eigenen Stadt. Auch die Demonstrierenden sind unter Beschuss geraten. Granaten schlagen ein, es gibt mehrere Todesopfer. Hassan wurde bei den Angriffen schwer verletzt, er liegt im Spital. Seine frau und sein Sohn wurden von einer Granate getroffen, sie standen neben ihm. "Mein Sohn war noch kurz am Leben, doch wir konnten ihn nicht retten. Es gab keinen Krankentransport," erzählt Hassan.
Frustrierte UNO-Beobachter
Kofi Annan, der Sondergesandte für Syrien, ist frustriert. Es bewegt sich nichts, die Dinge müssten viel schneller gehen und man muss mehr Druck machen, sagt Annan. Aber die Kämpfe gehen weiter, und zwar genau vor den Augen der UNO-Beobachter. Ihnen ist es nicht gelungen durch ihre Anwesenheit die syrische Armee dazu zu bewegen, die Kampfhandlungen einzustellen.