Elternvereine freuen sich über Kompromiss
Zentralmatura wird um ein Jahr verschoben
Die Zentralmatura wird um ein Jahr verschoben - nach massiven Protesten von Eltern und Schülern, die die Vorbereitungen als noch nicht ausreichend erachtet haben. Ursprünglich hätte das Projekt 2014 an den Allgemeinbildenden Höheren Schulen und 2015 an den Berufsbildenden Höheren Schulen starten sollen.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 4.6.2012
Unterschiedliche Vorbereitungsniveaus
Die neue Regelung lautet: Im Prinzip beginnt die Zentralmatura an den Gymnasien erst im Schuljahr 2014/15 und an den BHS erst im Schuljahr 2015/16. Außer der jeweilige Schulgemeinschaftsausschuss - Schüler, Eltern, Lehrer - beschließt dies.
Unterrichtsministerin Claudia Schmied, SPÖ, sagt über den Sinneswandel zugunsten der Verschiebung: "Es ist mir klargeworden, dass es, was die zeitliche Umsetzung der neuen Matura betrifft, unterschiedliche Vorbereitungsniveaus der einzelnen Schulstandorte gibt." Einzelne Standorte würden sich sehr gut vorbereitet fühlen, andere Standorte würden sich Sorgen machen, ob sie dieses Projekt zeitgerecht schaffen können.
ÖVP-Bildungssprecher Werner Amon sagt, es sei gemeinsam gelungen, dass es den vergangenen Stil einer Blockadepolitik nicht mehr gibt.
"Es gibt noch viel zu tun"
Conny Kolmann, als Bundesschulsprecherin oberste Schülervertreterin Österreichs, freut sich, dass die Anliegen der Schüler und Schülerinnen gehört worden sind. Man könne sich immer mehr wünschen, sagt sie, aber ein Jahr sei ein Jahr.
Die Elternvereine waren stets skeptisch über den knappen Zeitplan für die Zentralmatura. Theodor Saverschel, vom Bundesverband der Elternvereine an mittleren und Höheren Schulen, freut sich ebenfalls über den Kompromiss. Es gebe aber noch viel zu tun, vor allem in Mathematik. Auch die AHS-Lehrergewerkschaft hat am aktuellen Aufschub nichts auszusetzen. Lehrervertreter Eckehard Quin glaubt, dass es sich ausgeht, wenn es die notwenigen Festlegungen gibt.
Also: Die Zentralmatura wird prinzipiell um ein Jahr verschoben. Besonders schnelle Schulen können ein Jahr vorher für die Zentralmatura optieren. Wie groß der Anteil dieser Schulen ist, das wagte Unterrichtministerin Schmid noch nicht einzuschätzen.
Mittagsjournal, 4.6.2012
Bildungsexperte Martin Haidinger, aus der Ö1-Wissenschaftsredaktion, im Gespräch mit