Thema kocht weiter hoch

Strache stärkt Graf den Rücken

Mit einer Menschenkette um das Parlament wird am Abend für den Rücktritt des von der FPÖ gestellten Dritten Nationalratspräsidenten Martin Graf demonstriert werden. Und auch im Nationalrat wird der Fall Graf immer wieder Thema sein. Vor diesem Hintergrund hat sich FPÖ-Parteiobmann Heinz Christian Strache noch einmal hinter seinen Partei- und Burschenschafterfreund Graf gestellt.

Mittagsjournal, 12.6.2012

Rot-schwarze Ablenkungsmanöver

Der FPÖ-Chef rechnet fest damit, dass die anderen Parteien in der Causa Graf nicht locker lassen und an den Plenartagen im Nationalrat scharf gegen die FPÖ schießen werden. Aber das ficht Heinz-Christian Strache nicht an: "Das sind wir gewohnt." Die Regierung lenke damit von ihren Versagen ab. Dass er selbst von einer mehr als komischen Optik der Tätigkeit von Martin Graf im Vorstand der Meschar-Privatstiftung gesprochen hat, rückt der FPÖ-Obmann zurecht: Die Vorwürfe stimmten nicht und seien zurückzuweisen. Das stehe für ihn fest. Und die Medien hätten eine schiefe Optik transportiert.

Böse Medien

Die Medien sind also schuld. Und auch die Kritik von Alt-FPÖ-Obmann Norbert Steger, der sich über falsche Berufsbezeichnungen Grafs auf insgesamt elf Wahlvorschlägen schockiert gezeigt hatte, führt Strache auf das Treiben der Medien zurück. Graf habe sich korrekt immer als Rechtsanwalts-Anwärter deklariert, so der FPÖ-Chef. Schuld an der Falscheintragung sei die Wiener Geschäftsstelle der Partei gewesen - freilich vor seiner Zeit an der Spitze, so Strache. Der im Zusammenhang mit dem Rückzug Grafs aus dem Stiftungsvorstand noch einmal aufhorchen ließ. Er habe in einem Gespräch mit Graf darauf bestanden, dass sich dieser auf den Wunsch der Stifterin aus dem Stiftungsvorstand zurückziehe und das habe er auch getan. Ganz so freiwillig wie dargestellt dürfte Graf also doch nicht gegangen sein.