Do&Co will "LSG" kaufen
Wie die AUA muss auch ihre Konzernmutter Lufthansa den Gürtel enger schnallen. Teil des Sparprogramms ist dem Vernehmen nach der Verkauf der Catering-Tochter "LSG-Sky-Chefs". LSG ist Weltmarktführer bei Bordmenüs. Großes Interesse an LSG bekundet nun das österreichische Gourmetunternehmen Do&Co.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 16.6.2012
Lufthansa noch nicht an Do & Co herangetreten
Rund 49 Prozent an der Lufthansa-Cateringtochter LSG Sky Chefs sollen zum Verkauf stehen. LSG macht Jahresumsätze von rund zwei Milliarden Euro, hat weltweit 30.000 Mitarbeiter und ist vor Gate Gourmet aus der Schweiz das weltgrößte Airline-Cateringunternehmen. Unter den fünf größten Firmen dieser Branche ist auch Do & Co. Firmengründer und Chef Attila Dogudan sagt, ein Einstieg bei LSG wäre für ihn interessant.
Allerdings hat die Lufthansa ihre Verkaufsabsicht noch nicht offiziell bestätigt, auch an Dogudan sei noch niemand herangetreten: "Außer dass es Pressemeldungen gab, gab es für mich noch nichts Nachvollziehbares. Falls die Lufthansa mit uns über dieses Thema sprechen will, werden wir natürlich darüber sprechen."
Auf die Frage, wie viel Geld ihm LSG wert wäre, sagt Dogudan: "Das kann man erst dann beantworten, wenn man weiß, welche Möglichkeiten, welche Business-Modell-Chancen damit zusammenhängen."
Flexibel dank großem Portfolio
Der Verkauf der LSG-Anteile dürfte nicht vor 2013 erfolgen. Bekommt Do & Co den Zuschlag, wäre das keine Überraschung, denn Dogudan hat bei der Lufthansa schon mehr als einen Fuß in der Tür. Er beliefert etwa die Konzerntochter AUA und betreibt Lufthansa-Lounges am Frankfurter Flughafen. Do & Co hat rund 5.000 Mitarbeiter und kocht für zahlreiche internationale Fluglinien, darunter Turkish Airlines und Emirates. Obwohl viele Airlines krisenbedingt sparen und sich auch das Bordessen weniger kosten lassen, hat Do & Co im Vorjahr 32 Millionen Euro Gewinn gemacht, ein Plus von 14 Prozent im Vergleich zum Jahr davor.
Dogudan erklärt sich das damit, dass der Konzern nicht nur Airline-Catering betreibt, sondern sehr breit aufgestellt ist. Das Do & Co-Geschäftsmodell hänge nicht nur von Fluglinien ab, sondern habe mit Restaurants, Retail, Hotels und Auftritten bei der Formel 1, Tennis und Golf ein so großes Portfolio, dass Do & Co selbst koche im Vergleich zu anderen Caterern, die eigentlich das meiste zukaufen würden. "Und damit haben wir eine höhere Flexibilität und unser Modell ist, wie man an den Zahlen sieht, auch in schwierigen Zeiten noch beständig." Auch bei der Fußball-Europameisterschaft in Polen und der Ukraine ist Do & Co mit Catering präsent.