Branson: Umweltschutz braucht neue Steuerpolitik

Der umstrittene Umweltgipfel in Rio geht in die Schlussphase. Der britische Milliardär und Virgin-Gründer Richard Branson ist ein positives Beispiel, wie Wirtschaft mit grünen Initiativen punkten kann. Um der Umwelt zu helfen, plädiert er für ein Umdenken in der Steuerpolitik.

Mittagsjournal, 22.6.2012

In Rio,

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[http://www.virgin.com/richard-branson|Blog von Richard Branson}

Unternehmer mit Umweltbesorgnis

Der Nachhaltigkeitsgipfel der UNO in Rio hat ein weiteres Mal demonstriert, wie zäh Politik sein kann. Große Themen wie Umweltschutz oder Entwicklungshilfe werden in sehr kleinen Schritten vorangetrieben, gegen großen Widerstand, auch von großen Unternehmen. Aber auf diesen Gipfeln gibt es auch Unternehmer, die der Politik mit gutem Beispiel vorangehen wollen, und gemeinsam neue grüne Initiativen starten. Einer davon ist der britische Milliardär Richard Branson, er hat einen riesigen Mischkonzern namens Virgin Group, und investiert in alles was ihm Spaß macht: Fluglinien, Formel 1, Plattenlabels, Handys, Hotels, Kreuzfahrten bis hin zu Weltraumflügen. Er ist aber auch nicht unumstritten.

Ziel: Sauberes Flugbenzin

Richard Branson ist ein charismatischer Mann, klein, mit schulterlangem weißen Haar und markantem Spitzbart. Sein Vermögen wird auf über vier Milliarden Dollar geschätzt. Branson gehört die Fluglinie Virgin Atlantic. Er weiß, dass fliegen nicht umweltfreundlich ist, das soll sich ändern: „wir investieren unseren Gewinn in die Forschung für sauberes Flugbenzin und hoffen, dass wir damit in drei bis vier Jahren schon fliegen können“.

Keine fossilen Brennstoffe

Auf dem Gipfel in Rio hat er eine große Botschaft: „Wir müssen endlich aufhören, fossile Brennstoffe zu subventionieren. Das wäre das Beste was Politik tun könnte, man würde sich Geld sparen und anstatt dass das Geld in den Nahen Osten fließt, könnte man es zu Hause in die grüne Revolution investieren“.

Viele Umweltorganisationen wollten auf dem Gipfel in Rio eine Einigung sehen, diese Subventionen einzustellen, das ist aber nicht gelungen: „Ich habe auch nichts dagegen, dass die Europäer Flugbenzin besteuern wollen, sagt Branson, aber nur wenn sicher ist, dass die USA und China sich nicht rächen und die Europäischen Fluglinien nicht fliegen lassen. Es sollte international eine einheitliche Steuer geben“.

Druck auf Politik machen

Branson ist Gast auf vielen UNO Klimagipfeln, auch hier auf dem Erdgipfel in Rio sieht er sich als Botschafter der Grünen Wirtschaft. Und das natürlich nicht uneigennützig, denn mit Klimaschutz ist Geld zu machen, sagt er, deshalb gibt es auch seine Initiative namens Carbon War Room, Unternehmen aus besonders umweltschädlichen Branchen arbeiten daran, in Sachen CO2-sparen die Ideen der Zukunft zu entwickeln. Was er von diesen großen UNO-Gipfeln hält? „Manchmal verzweifelt man auf diesen Gipfeln, aber es gibt dann doch immer wieder Hoffnung. Wir Unternehmen müssen der Politik Druck machen und voran gehen“.

Umweltschützer sehen in Branson durchaus einen Vertreter der grünen Wirtschaft, dass er aber auch Passagierflüge in den Weltraum organisiert, geht ihnen natürlich zu weit.

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