Stronachs Parteipläne und ESM-Ärger
Der austrokanadische Milliardär und Magna-Gründer Frank Stronach lässt im Interview mit der "Kronen Zeitung" die Katze aus dem Sack: Er will bei der Nationalratswahl mit einer eigenen Partei antreten. In der ZIB2 lässt er diese Frage aber wieder offen. Statt dessen macht er Stimmung gegen den Euroschutzschirm.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 4.7.2012
Gegen "Europäische Schuldenmacherei"
"Was macht ein Narr mit seinem Glück?", soll Bundeskanzler Kreisky einst gefragt haben. Das bleibt eine rhetorische Frage. Ein PR-Profi macht aus einem Fernsehinterview jedenfalls Werbung für sein Anliegen. Der Austrokanadier und Magnagründer Frank Stronach will den Eurorettungsschirm nicht. Er hat jedem einzelnen Abgeordneten einen Brief geschrieben, in dem er vor der Zustimmung zum Rettungsmechanismus warnt. Und auch in der ZiB 2 mobilisiert er drei Minuten lang gegen die EU: "ESM steht eigentlich für Europäische Schuldenmacherei."
Gründen oder unterstützen
Die logische Konsequenz aus so viel Ärger wäre eine Partei zu gründen, fragt ZiB2-Moderatorin Lou Lorenz-Dittlbacher. Stronach meint da aber, das sei nicht unbedingt nötig. "Wenn sich die richtigen Leute finden, die guten Charakter haben und beschließen, eine Partei zu machen, und sie würden meine Werte übernehmen, die auf Wahrheit aufgebaut sind, auf Transparenz und Fairness - dass würde ich unterstützen, geldlich und auch mit Zeit." Bis zum Herbst verspricht Stronach eine Entscheidung.
Kanzler "Sigi Wolf"
Sein Wunsch-Spitzenkandidat heißt Magna-Manager Siegfried Wolf: "Der Sigi Wolf würde einen sehr guten Bundeskanzler machen." Wolf habe dazu nicht ja oder nein gesagt, aber er denke drüber nach. Siegfried Wolf hat Magna vor eineinhalb Jahren verlassen. Er ist jetzt Aufsichtsratsvorsitzender von Oleg Deripaskas "Russian Machines".
BZÖ-Bucher "netter Bursch"
Warum es mit dem BZÖ nichts wird, erklärt Stronach auch: "Ich habe mich mit dem Sepp Bucher ein paar Mal getroffen. Ein netter Bursch, aber zu mir sind sehr viele Leute gekommen und haben gesagt: Frank, mach was Neues!" - "Einige Millionen" hat Stronach nach eigenen Angaben bereits in das Parteiprojekt gesteckt.