Erste: Osteuropa trübt Bilanz
Der Erste Bank macht das Osteuropageschäft zu schaffen, besonders in Ungarn und Rumänien laufen die Geschäfte weiterhin schlecht. Im ersten Halbjahr hat die Bank heuer deutlich weniger verdient als letztes Jahr, auch der Ausblick ist getrübt. Aber das Schlimmste sei überstanden, sagt Erste Bank Chef Andreas Treichl.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 31.7.2012
Höhere Verluste in den Tochterbanken in Rumänien (140,5 Mio. Euro), Ungarn (72,7 Mio. Euro) und der Ukraine (17,8 Mio. Euro) haben die börsenotierte Erste Group im ersten Halbjahr belastet. In Rumänien musste die Tochter BCR noch weiter abgeschrieben werden (210 Mio. Euro). Auch die neuen Bankensteuern schlugen zu Buche.
Laut Erste Group weist die Halbjahresbilanz einen Nettogewinn von 453,6 Mio. Euro aus (ein Rückgang um 12,9 Prozent). Die Bank verdankt diesen Gewinnausweis nach den hohen Abschreibungen im Osten im wesentlichen Einmal-Effekten wie dem Rückkauf von Hybrid-Anleihen, was der Bank 413,2 Mio. Euro für die Ergebnisrechnung brachte, zudem gab es Verkaufsgewinne von Immobilien (42,7 Mio. Euro).
Das Betriebsergebnis lag bei 1,75 Mrd. Euro, ein Rückgang um 11,2 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2011.
Kernkapitalquote übererfüllt
Im Ausblick hielt der Vorstand fest, dass im Gesamtjahr mit einem leicht unter Vorjahr liegenden Betriebsergebnis zu rechnen ist. Die Risikokosten sollten auf etwa 2 Mrd. Euro zurückgehen, obwohl in Rumänien der Kreditvorsorgebedarf 2012 seinen Höhepunkt erreichen dürfte. 2013 soll die rumänische Tochter BCR wieder in schwarze Zahlen zurückkommen.
Die von der europäischen Aufsicht vorgebebene Quote von hartem Kernkapital (Pflicht waren 9 Prozent bis Ende Juni) hat die Erste mit 9,9 Prozent übererfüllt. (Text: APA, Red.)