Gegen Pauschalverurteilungen, auch von Banken
Treichl entschuldigt sich bei Politik
Der Chef der Erste Group, Andreas Treichl, hat sich in einer eigens einberufenen Pressekonferenz für seinen Ausbruch - "Politiker sind blöd und faul" - vom vorigen Freitag bei der Politik entschuldigt. Sachlich erklärte Treichl seine Äußerung mit der Sorge um zu strenge Auflagen für Banken.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 19.05.2011
Sachliche Begründung
"Ich habe einen rüden Satz von mir gegeben, der mir für all die Politiker leid tut, die mit vollem Einsatz für dieses Land arbeiten und kämpfen", sagte Treichl in einer Pressekonferenz in der Bankzentrale in Wien. Er habe pauschal verurteilt, und Pauschalverurteilungen seien immer schlecht, sagte Treichl. Er wünsche sich allerdings, dass auch die Banken nicht mehr pauschal verurteilt würden, so wie dies seit Jahren passiere. Seinen "Aufschrei" erklärte er mit der Sorge um die Entwicklung von neuen Vorschriften für die Bankenbranche.
Spindelegger versprach "Task Force"
Treichl drängte die Politik auch in der Pressekonferenz wieder dazu, sich in Brüssel für eine Entschärfung der neuen Kapitalregeln im Sinne der Geschäftsbanken in Österreich und Osteuropa einzusetzen, "bevor es zu spät ist". Andernfalls drohe eine Kreditklemme. Der Erste-Chef teilte mit, dass ÖVP-Chef Michael Spindelegger eine "Task Force" von Wirtschaft und Politik zugesagt habe. Und er äußerte "große Hoffnung", dass es auch vom Bundeskanzler Unterstützung gebe.
Bankenhilfe wird zurückgezahlt
Der Erste-Chef bekräftigte seine Absicht, die Staatshilfe (1,2 Mrd. Euro Partizipationskapital) vor Ablauf des ersten Halbjahrs zurückzuzahlen. Möglicherweise beschleunigten sich die Verhandlungen jetzt. Er beiße nicht die Hand, die ihm etwas gegeben habe, versicherte Treichl. Da habe es keine "Fütterer" und keine "Gefütterten" gegeben.