Rücktrittswelle in ÖVP-Kärnten
Nach dem Rücktritt von Landesparteichef Josef Martinz räumt dessen Nachfolger Gabriel Obernosterer in der Kärntner ÖVP auf: Gleich drei Funktionäre müssen den Hut nehmen.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 3.8.2012
Lisa Natmessnig
Nur kurz im Amt
Der erst seit Jänner im Amt befindliche Landesrat Achill Rumpold, Klubobmann Stephan Tauschitz und Landesgeschäftsführer Thomas Goritschnig treten zurück. Das gab die ÖVP gestern Abend bekannt. Wer den dreien nachfolgen wird, war vorerst nicht bekannt. Der geschäftsführende Parteiobmann Obernosterer schloss aus, dass er selbst Rumpold als Landesrat folgen würde. Die Erneuerung der Partei koste so viel Kraft, dass dies nicht möglich sei, so Obernosterer.
"Erneuerung braucht neue Gesichter"
Die Nachfolgefrage für Rumpold werde ebenso wie jene des scheidenden Landesgeschäftsführers Thomas Goritschnig bis Ende August geklärt, sagte Obernosterer nach der Vostandssitzung. Die Namen habe er "ganz klar im Kopf, werde sie heute aber nicht sagen". Als Grund für die Personalrochaden nannte Obernosterer, die Erneuerung der Partei brauche "natürlich auch neue Gesichter". Er habe mit den dreien gesprochen und sie hätten sich bereiterklärt, seinem Wunsch nachzukommen. "Ich habe großen Respekt für die drei, sie sind nicht in Affären verwickelt, müssen nicht zu Einvernahmen und sind trotzdem zurückgetreten." Das sei nicht in allen Parteien so.
Weiter in Partei tätig
Rumpold erklärte, er werde weiterhin für die Partei tätig sein. Auf die Frage, in welcher Funktion, sagte er: "Wo die Partei mich haben will." Auch der scheidende Klubchef Stephan Tauschitz bekräftigte, er habe dem Wunsch des Parteiobmannes entsprochen. Obernosterer wolle sich sein Team suchen, er versuche, sein Image der Partei neu zu prägen, und er werde ihm gerne dabei behilflich sein.
Obernosterer bekräftigte auch erneut, dass die ÖVP für möglichst rasche Neuwahlen eintrete. Daran habe sich nichts geändert. Man werde auch wie angekündigt Anträge zur Wahlkampfkostenbegrenzung und der Abschaffung des Proporzes sowie für eine Stärkung der Rechte des Landtages einbringen.