BZÖ will in Kärnten kandidieren

Die politischen Erben von Jörg Haider weisen entschieden zurück, dass der verstorbene Landeshauptmann eine zentrale Rolle im Kärntner Parteispendenskandal gespielt habe, und bezeichnen die Vorwürfe als den Versuch, einen erfolgreichen Politiker zu kriminalisieren. Für Kärnten fordert auch das BZÖ rasche Neuwahlen und wird wahrscheinlich dazu antreten.

Mittagsjournal, 3.8.2012

"Schändlich, charakterlos und letztklassig"

Jörg Haider habe mit dem Skandal nichts zu tun, sagen seine ehemaligen Weggefährten vom BZÖ. Herbert Scheibner meint, es sei billig, sich an Jörg Haider abzuputzen. Peter Westenthaler sagt, die wirklich Betroffenen, Josef Martinz und Dietrich Birnbacher, wollten "das einem erfolgreichen Landeshauptmann in die Schuhe schieben". Das sei "schändlich, charakterlos und letztklassig". Alle Vorwürfe gegen Jörg Haider seien scharf zurückzuweisen, so Westenthaler. Es gebe "nicht einmal andeutungsweise ein Indiz, dass Jörg Haider bei irgendwelchen Machenschaften dabei war".

Ähnlich hat sich schon Ursula Haubner, die Schwester des verstorbenen Jörg Haider, geäußert. In der Tageszeitung "Die Presse" bezweifelt sie die Aussagen von Birnbacher und Martinz und sieht darin den Versuch, einen erfolgreichen Politiker zu kriminalisieren.

Kandidatur in Kärnten

Die BZÖ-Politiker fordern, so wie SPÖ, ÖVP und Grüne rasche Neuwahlen in Kärnten. Dann wird wahrscheinlich auch das BZÖ kandidieren. Ursula Hauber sagt jedenfalls, sie gehe davon aus. Ähnlich sieht das auch ihr Parteikollege Stefan Petzner. Der Chef des BZÖ, Josef Bucher, war für eine Stellungnahme nicht erreichbar.