Wahlkampf: Protestschmusen im Burgerladen

Im US-Präsidentschaftswahlkampf ist ein Streit darüber ausgebrochen, ob Homosexuelle heiraten dürfen. Der Chef einer großen Hühner-Fastfood-Kette, ein strammer Konservativer und Gegner der Homosexuellen-Ehe, hat diese Debatte ausgelöst. Viele Amerikaner unterstützen ihn auf ihre Weise, indem sie tonnenweise Chickenburger verdrücken. Seine Gegner haben zu Aktionen in seinen Restaurants aufgerufen.

Morgenjournal, 4.8.2012

Hendlbrater mischt sich ein

Dan Cathy, der Chef von Chick-fil-A hat den bizarren Streit ausgelöst - mit einem Interview in einer christlichen Radiosendeung. Befürworter der Schwulenehe haben daraufhin im ganzen Land vor den insgesamt 1.600 Filialen demonstriert und auch die Politik hat sich eingeschaltet. Zusagen für neue Lokale würde man sich genau überlegen, so etwa der Bürgermeister von Boston, Tom Minone.

Auch die Republikaner reagieren, wie etwa Sarah Palin, ehemalige Gouverneurin von Alaska und Superstar der republikanischen Teaparty-Bewegung. Und der ehemalige republikanische Gouverneur von Arkansas hat zu einem Anerkennungstag für die Fastfood-Kette aufgerufen, ein Ruf, dem tausende Menschen gefolgt sind und der Chick-fil-A noch nie dagewesene Umsatzrekorde beschert hat

Die Antwort der Gay Right-Aktivisten: Im ganzen Land ist am Abend in Chick Fil-A Filialen geschmust worden - gleichgeschlechtlich versteht sich.

Der Streit macht deutlich, wie gespalten die USA in vielen gesellschaftspolitischen Fragen sind: von Abtreibung über Einwanderung bis hin zu den liberalen Waffengesetzen und eben auch in der Frage gleichgeschlechtlicher Partnerschaften.