Postler sollen Lehrer unterstützen
Lehrer sollen entlastet werden. Daher will die Regierung Beamte von Post und Telekom Austria für Verwaltungsarbeiten in Schulen motivieren. Sie wären nicht die Ersten: An die 600 Beamte aus staatsnahen Betrieben haben sich bereits versetzen lassen und arbeiten nun für Korruptionsstaatsanwälte und in Polizeiwachzimmern.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 8.8.2012
Post begrüßt Vorhaben
Mehr Unterricht, weniger Verwaltung. Lehrer müssen entlastet werden. Der kleinste gemeinsame Nenner zwischen Gewerkschaft und Regierung beim Verhandeln des neuen Dienstrechtes. Einen Beitrag zur Entlastung sollen nun Beamte von Post und Telekom leisten. Sie sollen motiviert werden, in Schulen zu wechseln. "Wir begrüßen dieses Konzept", sagte Postsprecher Michael Homola im Ö1-Mittagsjournal. Es wurden bereits gute Erfahrungen mit Polizei, Justiz- und Finanzministerium gemacht.
Am 21. August werden sich Vertreter der Telekom und Post erstmals auf Beamtenebene im Unterrichtsministerium treffen, um den Bedarf auf beiden Seiten zu besprechen. Dabei werde geklärt, für welche und wie viele Jobs Mitarbeiter gesucht werden. Danach werde innerhalb der Post geschaut, wer in Frage käme - dann folgen Bewerbungen und Aufnahmetests, so Homola.
Prämien für Wechselwillige
Das Unterrichtsministerium hält die Versetzung von Post- und Telekombeamten in Schulen für "vorstellbar". In vielen Pflichtschulen sei derzeit nicht einmal das Sekretariat besetzt, heißt es.
Auch eine Weiterbildung der versetzungswilligen Beamten für den Einsatz als Nachmittagsbetreuung sei denkbar. Den Beamten werde Wechsel etwa durch EDV-Schulungen versüßt, sagte Homola. Es gebe auch Wechselprämien in der Höhe von 10.000 Euro. Diese Prämie könne sich aber relativieren, wenn die Ausbildungskosten steigen würden, so der Postsprecher.
600 Postler bereits in anderen Bereichen
Der gewünschte Wechsel von Post- und Telekombeamten in Schulen beschäftigt auch den FPÖ-Polizeigewerkschafter und Abgeordneten Werner Herbert. Er wollte von Beamtenministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) unter anderem wissen, wie viele Postbedienstete bereit seien zu wechseln und welche Schulen betroffen sind.
Heinisch-Hosek antwortete ihm am 31. Juli, der Einsatz in der Schulverwaltung sei eine "weitere Idee" zu den bereits laufende Mobilitätsprojekten.
600 Beamte arbeiten bereits in Polizei-Wachzimmern oder für die Justiz.