ÖVP-Spitze auf Distanz zu Strasser

Nachdem nun die Anklage gegen Ernst Strasser vorliegt, geht die ÖVP noch weiter auf Distanz zu ihrem ehemaligen Parteikollegen, EU-Parlamentarier und Ex-Innenminister.

Mittagsjournal, 9.8.2012

"Klare Linie"

Für ÖVP-Generalsekretär Hannes Rauch hat die Volkspartei schon vor eineinhalb Jahren mit dem Partei-Ausschluss von Ernst Strasser einen Schlussstrich gesetzt. Die ÖVP hat nichts mehr mit Ernst Strasser zu tun, jetzt sei die Justiz am Zug, "diese Sache zu klären", sagt der ÖVP-Generalsekretär und frühere Presse-Sprecher von Ernst Strasser. "Das ist eben unsere Linie: Wenn es Verfehlungen gibt, dann werden auch die Konsequenzen gezogen. Da sind wir die einzige Partei in Österreich, die das rasch tut." Das habe auch Parteiobmann Spindelegger klar gesagt.

"Keine Alternative"

Ganz so klar ist das für den Josef Pühringer, Landeshauptmann und Chef der ÖVP Oberösterreich, nicht, diese Situation sei für die ÖVP "ungemein unangenehm". Pühringer verweist zwar auch auf den geradlinigen Weg, den Parteichef Michael Spindelegger eingeschlagen hat, sieht aber wegen der Anklage mögliche negative Auswirkungen auf die Volkspartei. Es gebe aber keine andere Alternative als alles aufzuklären und Konsequenzen zu ziehen. "So bitter das für unsere Gesinnungsgemeinschaft sein mag." Josef Pühringer will auch nicht ausschließen, dass noch andere ÖVPler in eine schiefes Licht geraten.