Gesamtschule: Schmied ortet mehr Zuspruch
Die gemeinsame Schule für alle 10- bis 14-jährigen scheint auch in der ÖVP nach einem langjährigen, strikten Nein immer mehr Freundinnen und Freunde zu gewinnen. Bildungsministerin Claudia Schmied (SPÖ) ist darüber - naturgemäß - erfreut.
8. April 2017, 21:58
Abendjournal, 23.8.2012
Freude über Platter
Dass aus der ÖVP, zuletzt von Tirols Landeshauptmann Günther Platter, zustimmende Signale in Richtung Gesamtschule gekommen sind, freue sie, sagte Schmied. Vielleicht komme man in dieser Frage doch noch zu einer Grundsatzentscheidung mit dem Koalitionspartner, gab Schmied sich hoffnungsfroh.
Mehr Chancengerechtigkeit
Die ganztägige Gesamtschule hat die Unterrichtsministerin zwar weiterhin als Ziel im Hinterkopf, will sich vorerst allerdings vorrangig um die Umsetzung des "Großprojekts" Neue Mittelschule kümmern. Dabei will Schmied einen Schwerpunkt auf die Verbesserung von Chancengleichheit setzen. Als "zentrales Zukunftsprojekt" nannte sie dabei den Ausbau ganztägiger Schulformen.
Gerade hier ortet sie allerdings noch Nachholbedarf: Denn während an den privaten Schulen "fast durchgängig" Ganztagsbetreuung angeboten werde, gebe es diese nur an 15 Prozent der öffentlichen Schulen. "Hier muss das öffentliche Bildungssystem mit dem Angebot der Privatschulen mithalten und Angebote schaffen." Mehr Chancengerechtigkeit sollen auch Maßnahmen wie das verpflichtende Kindergartenjahr, die Senkung der Klassenschülerhöchstzahlen sowie die Neue Mittelschule mit verstärkter Individualisierung und verpflichtenden Schüler-Eltern-Lehrer-Gesprächen bringen. (Text: APA, Red.)