Platter plädiert für Gesamtschule
Der Tiroler Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) stellt sich in der Frage der gemeinsamen Schule der 10- bis 14-Jährigen gegen die Linie seiner Partei. Die gemeinsame Schule sei im Interesse der Kinder und müsse aus dem Ideologiestreit herausgeholt werden, fordert Platter im Interview mit dem Ö1-Abendjournal.
8. April 2017, 21:58
Abendjournal, 22.8.2012
Der Tiroler ÖVP-Chef und Landeshauptmann Günther Platter im Gespräch mit Stefan Kappacher.
Platter: "Blockade muss aufhören"
Österreich müsse in bildungspolitischen Fragen weiterkommen und die Blockade zu diesem Thema aufgehoben werden, fordert Platter im Ö1-Abendjournal. Durch eine gemeinsame Schule für Zehn- bis 14-Jährige würde ein sehr offensiver Schritt in diese Richtung gesetzt.
Er nehme mit dieser Forderung keine Einzelposition ein, auch der Wirtschaftsbund wünsche sich eine Debatte zu dem Thema. Gymnasien sollten in der Oberstufe natürlich erhalten bleiben. "Die gemeinsame Schule kann durchaus in einem Gymnasium abgewickelt werden", meinte Platter.
"Bürger erwarten Antworten"
Die Gymnasien sollten nicht als solches abgeschafft werden. Für die "lange Version der Gymnasien" müsse es eine Übergangsphase geben, fordert Platter. Der Prozess sollte bald gestartet werden. In Tirol, aber auch in anderen Bundesländern käme bereits der überwiegende Anteil der Studierenden aus Hauptschulen bzw. den Neuen Mittelschulen.
Die Bürger erwarten, dass eine Regierung auf diese "entscheidende Zukunftsfragen" ein Antwort habe, zeigt sich Platter überzeugt.