Sardinien: Streik in Kohlemine
In Sardinien haben sich hundert Bergarbeiter mit einer großen Menge Sprengstoff unter Tag verschanzt. Die Kumpels der Kohlemine "Carbo-sulcis" – der letzten aktiven auf Sardinien – wollen die drohende Schließung ihrer Mine im Südwesten Sardiniens abwenden.
8. April 2017, 21:58
Abendjournal, 27.8.2012
"Bleiben, bis wir Antwort kriegen"
Nach der Schicht gestern Abend haben sich die ersten in 400 Metern Tiefe verschanzt. Inzwischen streiken 370 Kumpel oben und hundert unter Tag. Ihr Sprecher erinnert im italienischen Radio daran, dass in der Mine 400 Kilo Sprengstoff liegen. "Wir bleiben, bis wir Antwort kriegen", lautet die Botschaft.
Forderung nach Investitionen
Die Kohlearbeiter wollen die Regierung von Premier Monti zwingen, endlich ein Modernisierungsprojekt freizugeben, das seit Jahren auf Eis liegt. Aber die Milliarde, die es kosten würde, hat die Krise verschlungen. Der Kampf der Kumpels um ihre Mine währt seit Jahren. Jetzt droht das Aus. Die Geschichte von Sardiniens letzter Kohlemine ist beispielhaft für eine jahrzehntelange kurzsichtige Politik des Subventionierens ohne Konzept und Planung.