Regierung kontert EU-Skepsis mit WIFO-Studie

Politneuling Frank Stronach, die FPÖ und das BZÖ wetteifern um die kritischste EU- und Euro-Haltung. Als Gegenargument hat das Kanzleramt das Wirtschaftsforschungsinstitut (WIFO) mit einer Studie beauftragt. Deren Kernaussage: Eine kleinere oder sogar ganz aufgelöste Eurozone hätte für Österreichs Wirtschaft schlimme Folgen.

Abendjournal, 30.8.2012

Anhaltende Nachteile

Eine Spaltung der Eurozone oder gar zurück zum Schilling - mit solchen Optionen liebäugeln gerade die Vertreter der rechten Parteien. Denen hält der Bundeskanzler mit der WIFO-Studie entgegen, Österreichs Wirtschaft würde schrumpfen, wenn Krisenländer wie Spanien oder Italien die Eurozone verlassen. Tausende Menschen würden ihren Job verlieren. Und es würde Jahre dauern, bis Österreichs Wettbewerbsfähigkeit wieder hergestellt wäre.

Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) betont auf dem Europäischen Forum in Alpbach außerdem: "Es muss eine Grundsolidarität geben, dass man ein Ziel hat: die Währungszone zu erhalten." Auch EU-Kommissionspräsident Barroso betont, die Eurozone müsse zusammenhalten.

Arbeitslosigkeit und Spekulation

Ein Zerfall der Eurozone hätte laut WIFO-Studie völlig desaströse Folgen, gilt aber auch als unwahrscheinlich. Trotzdem warnt der Kanzler vor solchen Gedankenspielen. Eine Rückkehr zum Schilling sei gefährlich für Österreich, "weil das die Arbeitslosigkeit massiv hinaufschnellen lassen würde und unsere Währung zu einem Spekulationsobjekt macht." Laut Studienautoren hat Österreich jedenfalls wie kaum ein anderes Land durch die Mitgliedschaft in der EU und der Eurozone profitiert.