EZB-Pläne beflügeln die Börsen

Die Finanzmärkte haben das Vorhaben der EZB, mit Anleihenkäufen Schuldenstaaten zu unterstützen, sehr positiv aufgenommen. Die Börsen sind im Plus, besonders Bankaktien waren gefragt. Die USA profitieren nicht von diesem Aufwind, schlechte Arbeitsmarktzahlen trüben die Stimmung.

Abendjournal, 7.9.2012

Risikoaufschläge sinken

Die EZB hat mit ihrer Ankündigung, Schuldenstaaten unbegrenzt Geld zu borgen, den Finanzmärkten Freude bereitet. Alle wichtigen Börsen verzeichnen Gewinne. Aber eine nachhaltige Erholung dürfte das noch nicht sein. Vermutlich eher ein Durchatmen. Die Schuldenkrise ist mit der Ankündigung der EZB, unter Bedingungen unbegrenzt Anleihen zu kaufen, ja noch nicht zu Ende. Und wettbewerbsfähiger werden Schuldenstaaten damit auch noch nicht. Jetzt ist also die Politik am Zug. Aber noch hält die Erleichterung über das Vorgehen der EZB an, manche Börsenhändler sprechen sogar von Euphorie. Gefragt waren heute vielfach Bank-Aktien, in Wien etwa ist der Kurs der Erste-Bank-Aktie um mehr als drei Prozent gestiegen. International hat die Ankündigung wie vorgesehen Erleichterungen für Spanien, Italien und Portugal gebracht, die Risikoaufschläge für deren Staatsanleihen sind gesunken.

Schlechte Stimmung in den USA

Die positive Stimmung setzt sich vorerst nicht an den Aktienbörsen in den USA fort. Die Kurse haben sich nach Handelsbeginn kaum verändert. Getrübt wird die Stimmung von den neuesten Zahlen zum Arbeitsmarkt, die enttäuschend ausgefallen sind. Das dämpft zwar derzeit die Kauflust, sorgt aber andererseits auch für Hoffnung, dass die US-Notenbank Fed ebenfalls ein neues Anleihe-Kaufprogramm startet.