Neue CD: Sofa Surfers "Superluminal"

Die Wiener Formation "Sofa Surfers" gehört seit 15 Jahren zu den Fixgrößen in der heimischen Musikszene. Einem breiteren Publikum ist die Gruppe nicht zuletzt dank der Soundtracks zu Filmen wie "Silentium" oder "Komm süßer Tod" bekannt. Diese Woche erscheint ihr neues Album: "Superluminal" – Überlichtgeschwindigkeit.

Morgenjournal, 14.9.2012

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Sofa Surfers

Mal psychedelisch angehaucht, mal fein verspielt zwischen elektronischen Patterns und erdigen Gitarrenriffs. Dann brachial und brodelnd. Die Sofa Surfers perfektionieren auf ihrem neuen Album "Superluminal" das, was sie schon in den letzten 15 Jahren ausgezeichnet hat: Das Variieren und Zusammenführen von unterschiedlichen Stimmungen und Spielarten, auf der Suche nach neuen Sounds.

Bis zu ihrem richtungsweisenden roten Album im Jahr 2005, waren die Sofa Surfers vor allem als Elektroniktüftler mit Nähe zu Dub und Techno bekannt. Die Alben waren, wie sie sagen: Wohnzimmertüfteleien. Zuletzt ging man dann wie eine klassische Rockband in den Proberaum, und bei "Superluminal" habe man diese zwei Arbeitsweisen nun zusammengeführt, so Michael Holzgruber. Die Sofa Surfers sind also angekommen, und genau so souverän klingt auch das neue Album.

Den typisch düsteren Sofa-Surfers-Anstrich kontrastieren diesmal gleich zwei Sänger: neben Mani Obeya - diesmal neu: Jonny Sass. Man suchte frische Inputs. Denn Angekommen-Sein, heißt beim Wiener Kollektiv immer auch weitersuchen. Man will sich alle Türen offen halten. Und um alle Fäden selbst in der Hand zu halten, betreibt die Band seit 2010 auch ein eigenes Label. Das bringe natürlich zusätzlichen organisatorischen Aufwand, zugleich spare man sich aber Abgaben und es eröffnen sich auch neue Möglichkeiten im Vertrieb - so kann etwa das neue Album direkt über die eigene Homepage verkauft werden, wodurch das Geld direkt bei den Künstlern bleibt.

Am Anfang von "Superluminal" stand dabei eine zehntägige Studiosession in Linz. Aussteigen aus dem Alltag, sich abkoppeln von der Schnelllebigkeit die auf dem Album besungen wird. Und wieder zusammenfinden nach den zahlreichen Soloprojekten, sowie dem Gastspiel als Theaterband in der Josefstadt, bei Nestroys "Lumpazivagabundus". Und neue Dinge ausprobieren, an denen nicht nur die Band ihren Spaß hatte, sondern die dabei vor allem auch richtig gut klingen.

Textbearbeitung: Joseph Schimmer