Schweiz leidet unter Euro-Krise

Die Schweiz wird von Euro-Gegnern und EU-Skeptikern gerne als positives Beispiel genannt. Jetzt kämpft aber auch die Schweizer Wirtschaft mit massiven Problemen. Sie leidet unter der Euro-Schuldenkrise.

Abendjournal, 18.9.2012

Deutschland ist der wichtigste Handelspartner. Damit Schweizer Unternehmen konkurrenzfähig sind und Waren exportieren können, muss die Schweizer Nationalbank jedes Monat Milliarden aufwenden, um den Franken gegenüber dem Euro zu stabilisieren. Konjunkturexperten der Schweizer Regierung haben jetzt ihre Wachstumsprognose nach unten revidiert, die Wirtschaft dürfte heuer nur um ein Prozent wachsen, die Arbeitslosigkeit steigen. Besonders betroffen sind die Exportindustrie, der Tourismus und der Finanzsektor.

Der Finanzsektor leidet ja besonders darunter, dass viele Reiche aus aller Welt ihre Gelder aus der Schweiz abziehen. Ist das das Ende der Steueroase Schweiz?

Vom Ende kann man glaube ich nicht sprechen, noch sind nach wie vor Hunderte Milliarden Franken dort angelegt. Aber: in letzter Zeit fließen auch Milliarden wieder ab. Der Grund ist, dass vor allem die USA und Deutschland Druck auf die Schweiz ausüben, Steuerflüchtlinge nicht mehr zu decken. Dazu kommt, dass die Schweiz eine so genannte Abgeltungssteuer plant und für Kunden mit nicht ganz so großen vermögen werden die Kosten immer höher.