Milliarden für Japans Wirtschaft

Das Exportland Japan leidet an der schwachen weltweiten Nachfrage. Um der Wirtschaft unter die Arme zu greifen, hat die japanische Zentralbank angekündigt, im großen Stil Anleihen zu kaufen. Und die vom Staat aufgefangenen Japan Airlines erlebten ein schwaches Börsencomeback.

Morgenjournal, 19.9.2012

Zentralbank plant Anleihenkäufe

Die japanische Zentralbank lockert ihre Geldpolitik und kauft noch mehr Anleihen. Diese Entscheidung ist vor kurzem bekanntgegeben worden. Überraschend ist dieser Schritt nicht, er ist an den Börsen erwartet worden. Immerhin hat ja auch die US-Notenbank und die Europäische Zentralbank erst kürzlich ebenfalls ein neues Programm zum Ankauf von Anleihen angekündigt. Das Ziel ist immer das gleiche: mehr Geld in den Markt pumpen und damit die stagnierende Wirtschaft ankurbeln. Die japanische Zentralbank wird Anleihen im Wert von umgerechnet fast 780 Milliarden Euro kaufen.

Am meisten belastet die japanische Wirtschaft die Schwäche der Handelspartner. Japan ist ja ein Exportland und leidet darunter, dass die Nachfrage derzeit weltweit nachlässt. An den Zinsen kann die Notenbank nicht mehr drehen, die liegen bereits praktisch bei null.

Börsencomeback der Japan Airlines

Mit Spannung ist die Rückkehr von Japan Airlines an die Börse erwartet worden. Noch vor zwei Jahren war die japanische Fluglinie pleite und musste vom Staat aufgefangen werden. Das Comeback ist lauwarm verlaufen: Der Wert der Aktie von Japan Airlines liegt am ersten Handelstag nur leicht über dem Ausgabepreis. Für den japanischen Staat könnte die Rettung der Fluglinie aber ein gutes Geschäft werden: Umgerechnet 3,5 Milliarden Euro hat Japan in die Airline gepumpt, jetzt nach dem Börsengang will sich der Staat vom Großteil seiner Anteile trennen und mehr als sechs Milliarden Euro. Die Rückkehr von Japan Airlines war der zweitgrößte Börsengang weltweit nach Facebook.