Kammerspiele: The King's Speech

Im vergangenen Jahr räumte der Film "The King's Speech" vier Oscars in Hollywood ab. Die Geschichte über den stotternden englischen König George VI, der seine Behinderung angesichts der Bedrohung durch Hitler und mit Hilfe eines genialen Sprachlehrers überwindet, kommt nun ins Theater. Das Theater in der Josefstadt bringt das Stück in seiner Dependance in der Wiener Innenstadt, in den Kammerspielen, heraus.

Abendjournal, 19.9.2012

Ist es nicht ein Kampf David gegen Goliath? Die Kammerspiele gegen einen Film, den Millionen Menschen gesehen haben und den die meisten noch sehr gut im Kopf haben. Wie etwa das vorzügliche Spiel von Geoffrey Rush und Colin Firth, der für seine Darstellung des stotternden englischen Thronfolgers, auch mit einem Oscar belohnt wurde?

In den Kammerspielen übernimmt Michael Dangl die Rolle des Königs, Toni Slama die des Sprachtherapeuten. Und auf einen Vergleich mit dem Film lässt man sich am besten gar nicht ein, so Regisseur Michael Gampe, der darauf verweist, dass das Stück bereits 20 Jahre vor dem Film entstanden ist.

Der Autor, David Seidler, heute 75, hat selbst als Jugendlicher gestottert. Er hat sich mit dem Vater von Queen Elizabeth auseinandergesetzt, der eigentlich nicht als König vorgesehen war und nur durch die Ehe seines Bruders mit Wallis Simpson zum Zug kam.

Seidler, ein gebürtiger Londoner hat erst im hohen Alter, durch den Film "The King's Speech" Anerkennung gefunden und den Oscar für das Originalbuch erhalten. Er wird zur heutigen Premiere in den Kammerspielen erwartet.

Textfassung: Joseph Schimmer