Euro-Sorgenkinder unter Druck

Spanien benötigt dringend Geld, um die finanzschwachen Banken zu stabilisieren. Wie hoch der Finanzbedarf tatsächlich ist, darüber gehen die Schätzungen auseinander. Doch auch aus Griechenland und Italien kommen schlechte Nachrichten: Während Athen vielleicht einen zweiten Schuldenschnitt benötigt, steigt in Rom die Neuverschuldung.

Morgenjournal, 21.9.2012

Spaniens Finanzbedarf unklar

Die EU-Kommission hat Spanien im Juni 100 Milliarden Euro zugesichert, um die angeschlagenen Banken zu stabilisieren. Christine Lagarde, die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF) sagt, der Finanzbedarf liege bei 40 Milliarden Euro. Andere Quellen sprechen von 70 bis 80 Milliarden. Wie viel Geld genau gebraucht wird, dürfte die Regierung in Madrid noch in diesem Monat bekannt geben.

Griechenland: zweiter Schuldenschnitt?

Dauergesprächsthema an den Finanzmärkten ist ein anderes Euro-Sorgenkind, nämlich Griechenland. Medienberichten zufolge könnte es einen zweiten Schuldenschnitt für Griechenland geben. Während der erste Schuldenschnitt im Frühjahr die Privatgläubiger wie Banken und Versicherungen getroffen hat, müssten bei einem zweiten Schuldenschnitt auch Griechenlands öffentliche Gläubiger, also EZB und die Eurostaaten, dem Land einen Teil der Schulden erlassen. Es ist aber schwierig zu überprüfen, ob es derzeit wirklich konkrete Pläne in diese Richtung gibt.

Italien leidet unter Wirtschaftsabschwung

Schlechte Nachrichten kommen auch aus Italien: Wegen des Wirtschaftsabschwungs im Euroraum wird die Neuverschuldung Italiens heuer bei 2,6 statt wie geplant bei 1,7 Prozent liegen. Gleichzeitig schrumpft die Wirtschaftsleistung mit 2,4 Prozent doppelt so stark wie angenommen. Trotz der Eintrübung der Wirtschaft brauche man aber keine Finanzhilfen, betonen Regierungsvertreter.