Ahmadinedschad-Attacke gegen USA

Die UN-Vollversammlung ist für den iranischen Präsidenten Ahmadinedschad seit jeher die internationale Plattform für medienwirksame Verbalattacken gegen Israel und die USA. Heute Nachmittag soll Ahmadinedschad seine Rede vor der UN-Vollversammlung halten, doch schon vorher hat er in New York ein Interview gegeben. Den USA wirft er darin einmal mehr vor, die Welt regieren zu wollen.

Morgenjournal, 26.9.2012

Ahmadinedschad nutzt Aufmerksamkeit

Es ist seine große Bühne – die UN-Vollversammlung in New York. Der international politisch isolierte iranische Präsident nutzt denn auch die mediale Aufmerksamkeit, um einmal mehr seine Botschaften zu verkünden. Es sind keine wirklich neuen Botschaften: So wirft Mahmud Ahmadinedschad in einem Interview noch vor seiner Rede den USA einmal mehr vor, die Welt beherrschen zu wollen. "Sie kommandieren von einem Mikrophon aus. Sie zwingen der Welt ihren Willen auf. Doch die Welt könne nicht länger zusehen, dass ein Herrscher sie regiert", so Ahmadinedschad.

Von Sanktionen nicht beeindruckt

Auf weitere Sanktionsdrohungen gegen sein Land wegen des umstrittenen Atomprogramms reagierte der iranische Präsident mit Zahlen und Statistiken. Der Iran habe trotz der Sanktionen sich wirtschaftlich und technologisch stark weiterentwickeln können, so Ahmadinedschad. Auf die neuerliche Forderung von US-Präsident Barak Obama, dass der Iran auf sein Atomwaffenprogramm verzichten müsse, ging Ahmadinedschad nicht näher ein. Er wolle nicht in den US-Präsidentschaftswahlkampf eingreifen, sagt er.

Iran als Vermittler im Syrienkonflikt

Stattdessen versucht der iranische Präsident einmal mehr sich als Vermittler im Syrien-Konflikt anzubieten und kündigt eine neue Syrien-Kontaktgruppe an. Ahmadinedschad erklärt: "Zehn bis elf Länder gehören dieser Gruppe an. Sie würden sich demnächst in New York treffen." Der Iran würde alles daran setzen, die syrische Regierung und die Opposition an einen Tisch zu bringen, um über ein Ende des Bürgerkriegs in Syrien zu verhandeln. Wer dieser möglichen neuen Syrien-Kontaktgruppe konkret angehören soll, ließ der iranische Präsident im Unklaren. Der letzte Vorstoß in dieser Frage kam vom neuen ägyptischen Präsidenten Mohamed Mursi, der von einer Vierer-Gruppe sprach, der Iran war dabei aber nicht eingeschlossen.

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