Nigeria: Mindestens 28 Studenten erschossen

In Nigeria haben Unbekannte in einem Studentenwohnheim ein Blutbad angerichtet - mindestens 28 Menschen wurden getötet. Hinter dem Anschlag wird eine radikalislamische Sekte vermutet. Erst vor wenigen Tagen war die Polizei in der Stadt Mubi im Nordosten des Landes mit einer groß angelegten Operation gegen die militante Gruppe vorgegangen.

Abendjournal, 2.10.2012

Die Studenten an der Politechnischen Universität der Stadt Mubi wollten gerade zum Mittagessen. Da taucht eine Gruppe Männer auf und fragt nach der ethnischen Zugehörigkeit der anwesenden. Die Männer ziehen ihre Waffen und eröffnen plötzlich das Feuer,. Panik und Chaos brechen aus. Viele sind auf der Stelle tot. Es gibt unzählige verletzte. Die Attentäter ergreifen die Flucht und verschwinden in mehreren Fahrzeugen.

Die Polizei tappt noch völlig im Dunkeln. Es wird vermutet dass die radikal islamistische Gruppe Boko Haram hinter dem Anschlag steckt. Die militante Gruppe lehnt jeden westlichen Lebensstil ab und hat in den vergangenen Jahren immer wieder schwere Anschläge verübt, etwa auf Kirchen oder Lokale, in denen Alkohol ausgeschenkt wird. Sie ist in der Gegend stark vertreten und erst vorige Woche hatte die Polizei Hausdurchsuchungen bei Mitgliedern der Gruppe durchgeführt. Das Attentat könnte ein Vergeltungsschlag sein. Doch wird auch nicht ausgeschlossen, dass es sich um eine interne politische Auseinandersetzung handelt. Denn am Sonntag finden die Wahl zur Studenten Gewerkschaft statt. Bei Streitigkeiten hat es in den vergangen Wochen immer wieder Tote gegeben.