Neue Steuer: Börsen wenig angetan

Elf EU-Länder wollen also eine Finanztransaktionssteuer einführen, darunter auch Österreich. Die Wiener Börse ist dagegen.

Abendjournal, 9.10.2012

Die Börse befürchtet weniger Umsatz. Die Finanztransaktionssteuer ist eine Steuer auf Käufe und Verkäufe von Aktien, Anleihen und Derivaten, die an der Börse gehandelt werden. Nicht besteuert werden somit weiterhin Finanzprodukte, die nicht an der Börse notieren. Im Derivatehandel sind das etwa 80 Prozent. Der Handel an der Börse sei damit künftig benachteiligt, weil er teurer sei, kritisiert eine Sprecherin. Außerdem könnten Investoren auf jene Börsen ausweichen, deren Länder die Finanztransaktionssteuer nicht einführen. Der Umsatz könnte dadurch sinken, fürchtet die Wiener Börse. Derzeit beträgt das Handelsvolumen rund drei Milliarden Euro im Monat.

Und wenn wir heute einen Blick auf die internationalen Börsen machen, wie sieht's da aus?

Überall Verluste. Die Leitindizes der wichtigsten Börsen verlieren heute alle. Neben der Finanztransaktionssteuer und der Situation in Griechenland ist vor allem der Ausblick des Internationalen Währungsfonds auf die Weltwirtschaft im Blickpunkt gewesen. Und der schaut ja eher schlecht aus. Weltweit erwartet der Währungsfonds nur mehr ein Wachstum von 3,3 Prozent, für die Eurozone geht er weiterhin von einem Schrumpfen der Wirtschaft aus.