Türkei-Syrien: Lage spitzt sich zu
Nachdem türkische Kampfjets ein syrisches Passagierflugzeug zur Landung gezwungen hatten, wird der Konflikt zwischen den beiden Ländern schärfer. Der Syrien-Sondervermittler der Vereinten Nationen, Lachtar Brahimi, war gestern in Saudi Arabien und reist heute in die Türkei. Dort sucht er nach Ansätzen, um den Bürgerkrieg in Syrien einzudämmen.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 13.10.2012
Kein Konfliktende in Sicht
Einen konkreten Friedensplan dürfte Brahimi nicht im Gepäck haben. Die meisten Diplomaten haben die Hoffnungen, dass ein Ende der Kämpfe in Syrien vor einem klaren Sieg der einen oder anderen Seite noch möglich sein könnte, bereits aufgegeben. Derzeit stehen die Zeichen eher auf Eskalation. Die Kämpfe in Syrien werden jeden Tag blutiger - allein am Donnerstag soll es 260 Tote gegeben haben. Und auch die Spannungen mit der Türkei haben sich weiter verschärft.
250 Panzer und 15 Kampfflieger hat Ankara an die Grenze verlegt und gestern haben zwei der türkischen Jets auch erstmals in das Kampfgeschehen eingegriffen und einen syrischen Hubschrauber abgedrängt, der eine Stadt nahe der Grenze bombardiert hat. Dem UNO-Sondergesandten Brahimi wird es bei seinen Gesprächen heute in Istanbul daher wohl auch darum gehen, mäßigend auf die Türkei einzuwirken. Denn auch wenn Ankara sicher keinen Krieg mit Syrien will, so besteht doch die Gefahr, dass es Schritt für Schritt tiefer in die Kampfhandlungen hineingezogen wird.
Syrien will Lage mit Vorschlag entspannen
Ein Signal der Entspannung ist heute übrigens von der anderen Seite in diesem Konflikt gekommen: Syrien hat vorgeschlagen, einen gemeinsamen Sicherheitsausschuss mit der Türkei zu bilden. Ein Gremium, das offenbar helfen soll, weitere Zwischenfälle an der Grenze zu verhindern.
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