Heeresbefragung: 50 Prozent Beteiligung erwartet

Die Regierungsparteien SPÖ und ÖVP geben sich zuversichtlich, dass an der Volksbefragung zu Wehrpflicht oder Berufsheer mindestens die Hälfte aller Wahlberechtigten teilnehmen wird. Doch auch wenn am 20.Jänner die Wahlbeteiligung weit unter 50 Prozent liegen sollte: das Ergebnis werde bindend sein - zumindest in dieser Frage sind sich die Regierungsparteien einig, auch wenn sie in der Sache selbst gegenteiliger Ansicht sind.

Mittagsjournal, 23.10.2012

So hoch wie möglich

Vertreter von SPÖ wie auch ÖVP hoffen, dass sich zumindest die Hälfte der wahlberechtigten Österreicher und Österreicherinnen bei der Volksbefragung zur Wehrpflicht beteiligt. "Ich gehe davon aus, dass wir durchaus über 50 Prozent Wahlbeteiligung haben werden", meinte etwa Verteidigungsminister Norbert Darabos (SPÖ) am Dienstag vor dem Ministerrat. Dieselbe Hoffnung hegen auch Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) sowie ÖVP-Generalsekretär Hannes Rauch.

Hundstorfer wünscht sich allerdings eine noch höhere Teilnahme an der Volksbefragung. Diese sollte "so hoch als möglich" sein. Es hänge auch nicht vom Votum ab, ob sein Modell zum freiwilligen Sozialjahr erfolgreich sein werde oder nicht. In ein paar Jahren gebe es ohnehin Handlungsbedarf, da junge Menschen immer weniger würden. Sollte die Wehrpflicht also auch nicht wegfallen, habe man das Konzept in der "Schreibtischlade".

Ergebnis bindend

Darabos bekräftigte seine Kritik an manchen altgedienten Offizieren im Bundesheer, die sich mit dem System angefreundet hätten. Der Verteidigungsminister kündigte an, in den kommenden Wochen seine Argumente für ein Berufsheer zu schärfen und verstärkt zu kommunizieren. Auch für ihn ist der Ausgang der Volksbefragung bindend. Auch im Falle einer niedrigen Wahlbeteiligung.

ÖVP-Generalsekretär Rauch hofft, dass zumindest die Hälfte der wahlberechtigten Österreicher zur Volksbefragung geht. Natürlich wäre es aber am schönsten, wenn sich so gut wie alle beteiligen würden. Seine Parteifreundin Innenministerin Johanna Mikl-Leitner nannte hingegen keinen Wunsch für die Wahlbeteiligung. Egal, wie viele Österreicher teilnehmen, selbst wenn es nur 30 Prozent wären, das Ergebnis werde bindend sein. (Text: APA, Red.)

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