Berufsheer: Darabos weist Kritik an Kosten zurück
Verteidigungsminister Norbert Darabos (SPÖ) verteidigt sich gegen die Kritik von Bundesheervertretern, die seine Hochrechnung der Kosten eines Berufsheeres in Frage stellen. Er sieht darin eine Propaganda älterer Offiziere.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 22.10.2012
Berufsheer "kostenneutral"
Darabos meinte, er sehe unter den Kritikern "ohne generalisieren zu wollen, eine Reihe von älteren Offizieren, die sich im jetzigen System wohlfühlen und versuchen, propagandistisch vorzugehen". Es sei "interessant, dass interne Papiere" aus dem Ministerium an die Öffentlichkeit gespielt werden, so der Minister, der das auf "propagandistische"“ Triebe älterer Offiziere zurückführte. Es gebe aber "viel junge Soldaten, die positiv zu einem Berufsheer stehen"“, sagte Darabos.
Ein Berufsheer sei "natürlich kostenneutral", wies er anderslautende Berechnungen bei einer Pressekonferenz anlässlich des Nationalfeiertags einmal mehr zurück. "Ich verstehe die Aufregung nicht“, sagte Darabos am Montag. Kosten für Milizübungen würden auch jetzt schon anfallen, zusätzliche Ausgaben ergeben sich damit nur durch die neue Anerkennungsprämie. Außerdem verursachen die Grundwehrdiener Ausgaben von über 200 Mio. Euro.
Über 100 Millionen Euro pro Jahr
Am Wochenende waren Zahlen aus seinem Ministerium publik geworden, wonach die im Berufsheer geplante Miliz über 100 Mio. Euro jährlich kosten würde, und zwar ohne den zusätzlichen Aufwand, der bei Katastropheneinsätzen der Miliz anfallen würde. Demnach kosten alleine die jährlichen Anerkennungsprämien, die alle 9.300 Milizsoldaten künftig bekommen sollen, 46,5 Mio. Euro. Hinzu kommen Kosten für die verpflichtenden Übungen, die die Milizsoldaten machen müssen. Das sind u.a. Dienstgradzulagen, Monatsgelder, Milizprämien, Ausgaben für Verpflegung, Unterkunft, Flurschäden, Munition, Fahrkostenersatz und dergleichen. (Text: APA)
Übersicht
- Verteidigung