Spaces in Amsterdam

Coworken im Designambiente

Mit circa 800.000 Einwohnern zählt Amsterdam zu den am dichtesten besiedelten europäischen Hauptstädten. Wohnraum ist knapp und teuer. Ein Arbeitszimmer in den eigenen vier Wänden kann sich kaum jemand leisten. Kein Wunder, dass sich Coworking Spaces großer Beliebtheit erfreuen.

Arbeiten im Bienenstock

Herengracht 124 bis 128 ist die exklusive Adresse des Coworking Spaces, der auf den schlichten Namen Spaces hört. Bis vor ein paar Jahren war hier das städtische Sozialamt untergebracht. Heute sorgen eine kleine Bar und ausgewählte Designermöbel im Erdgeschoss des schmucken Gebäudes am Kanal für eine gänzlich andere Atmosphäre.

Für Besprechungen kann man sich in kleine gepolterte Kojen zurückziehen, die seitlich in den Arkaden untergebracht sind.

Dort hat sich Scato van Opstall niedergelassen. Mit einem Partner hat er eine kleine Agentur, die unkonventionelle Kommunikation- und Marketingkonzepte erarbeitet. "Wenn man eine Familie hat, kann man nicht zu Hause arbeiten. Da gibt es zu viel Ablenkung. Hier ist es auch schön, weil man eine Menge Freelancer um sich hat. Das ist gut fürs Netzwerken. Es herrscht ein ständiges Kommen und Gehen. Ein bisschen wie in einem Bienenstock."

Das schnelle Netz und der gute Kaffee sind für ihn einige der Gründe hierher zu kommen und sich kein eigenes Büro zu suchen. Für 160 Euro im Monat kann er soft im Spaces arbeiten, wie er will.

Wenig Risiko für Gründer

An einem viereckigen weißen Tisch in der Nähe der Bar sitzt die Psychologin Jopi Versleijen. Mit ihrem Freund ist sie gerade dabei eine Firma zu gründen, die Arbeitgeber, Arbeitnehmer und Selbstständige in Bezug auf neue flexiblere Arbeitsformen beraten soll. Außerdem will sie eine Flüchtlingsorganisation ins Leben rufen, die sich im Besonderen Tabuthemen, wie der Beschneidung von Mädchen und Frauen widmen soll.

Den Coworking Space nutzt sie jeden Werktag. "Ein Büro will ich mir erst leisten, wenn beide Projekte auf sicheren Beinen stehen. Eine Zeit lang habe ich zu Hause gearbeitet, aber das macht mich verrückt. Hier ist man unter Menschen, kann zwischendurch plaudern. Um 6 Uhr gehe ich nach Hause und dann ist zu Hause zu Hause."

Je größer das Netzwerk desto besser

Gegründet wurde Spaces 2008 von Martijn Roordink, einem ehemaligen Unternehmensberater. Neben dem klassischen Coworking Space im Erdgeschoss vermietet er in den oberen Stockwerken auch kleinere und größere Büros für Firmen.

Neben dem Standort an der Herengracht gibt es einen weiteren in einem Randbezirk. Darüber hinaus plant Martijn Roordink in den kommenden Monaten einen weiteren in Amsterdam und jeweils einen in Den Hague, Rotterdam und Utrecht zu eröffnen. Darüber hinaus möchte er auch in London und Paris Filialen aufmachen.

Pendeln zwischen Café und Coworking Space

Das Netzwerken schätzt auch der Marketingberater und Werbetexter Martyn Willet. Ein klassisches Büro kommt für ihn als Ein-Personen-Unternehmen nicht in Frage. Im Homeoffice fiel ihm irgendwann die Decke auf den Kopf.

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