Ärzte-"Informationstag" gegen Gesundheitsreform

Die Ärztekammer mobilisiert weiter gegen die geplante Gesundheitsreform - heute auf der Straße und in den Ordinationen. In acht der neun Bundesländer verteilen Ärztevertreter Informationsmaterial an die Patienten. Sie wollen damit aufzeigen, dass die geplante Gesundheitsreform aus ihrer Sicht in die völlig falsche Richtung geht.

Morgenjournal, 5.12.2012

Minister mit "Reformsäge"

Der Politik am Krampustag die Rute ins Fenster stellen - unter dieses Motto informiert die Ärztekammer heute vor den aus ihrer Sicht drohenden Leistungskürzungen durch die Gesundheitsreform. Diese Kürzungen würden durch die Politik verschwiegen, so die Ärzte. In den Ordinationen und an vielen öffentlichen Plätzen wird deshalb Informationsmaterial verteilt - und es wird dabei mit drastischen Bildern nicht gespart: In Karikaturen wird da etwa ein im Bett liegender Patient vom Gesundheitsminister bedroht, der gerade eine Motorsäge mit der Aufschrift "Reform" startet. Oder es wird in Vorher-Nachher-Suchbildrätseln gezeigt, wie sich die Ärztekammer die Zeit nach der Gesundheitsreform vorstellt: Dort wo vorher, die Infusion, der Krankenwagen oder das Röntgengerät war, ist nachher eine ausradierte Stelle.

Kritik in NÖ

Der heutige Protesttag findet in allen Bundesländern mit Ausnahme von Niederösterreich statt - die dortigen Ärztevertreter sind mit der Kampagne der Bundesärztekammer nicht zufrieden, vielmehr entstehe dadurch der Eindruck, die Ärzteschaft verfolge nur ihre eigenen Ziele, so die Kritik aus Niederösterreich. Vorbringen können sie diese in der kommende Woche, am 13. und 14. Dezember hält die Bundesärztekammer ihren Kammertag und ihre ordentliche Vollversammlung ab. Dabei soll über weitere Protestmaßnahmen entschieden werden, nachdem bei der außerordentlichen Vollversammlung vor eineinhalb Wochen noch kein Beschluss gefasst worden ist. Zur Diskussion stehen nach wie vor Ordinationsschließungen am 16. Jänner sowie Groß-Demonstrationen und Kundgebungen im Jänner und Februar.