Griechenland weiter abgestuft

Trotz strenger Auflagen, die Griechenland bei der Konsolidierung der Staatsfinanzen einhalten muss, hat die Ratingagentur Standard and Poor's das Land ein weiteres Mal abgestuft. Das geplante Rückkaufprogramm könnte die Bewertung allerdings wieder heben. Die EU-Kommission sieht im EU-Wirtschaftsraum den Wendepunkt erreicht.

Morgenjournal, 6.12.2012

Hohe Erwartungen an Athens Rückkaufprogramm

Strenge Kriterien gelten für Griechenland, wenn es um die weitere Finanzierung des Staates geht. Viel hängt davon ab, ob und wie das Anleihe-Rückkaufprogramm funktioniert. Die Ratingagentur Standard & Poor's würdigt die Bemühungen noch nicht und hat die Kreditwürdigkeit einmal mehr abgestuft und nicht zum ersten Mal mit dem Prädikat "teilweiser Zahlungsausfall" versehen. Für den Rückkauf von Staatsanleihen weit unter dem Ausgabewert will Athen bis zu zehn Milliarden Euro ausgeben, um so seinen Schuldenberg abzubauen. Für die US Amerikanische Ratingagentur kommt das einer Umschuldung gleich, die auf einen Zahlungsausfall, sprich Konkurs, hinauslaufe. Vom Erfolg des Rückkaufprogramms hängt ab, ob die Troika weitere Kredite an Griechenland auszahlt.

EU muss Strukturprobleme lösen

Bei der Beurteilung von Standard and Poor's, ob sich das Land wenigstens einigermaßen aus der prekären Lage lösen kann, schwingt das Prinzip Hoffnung mit. Sobald Athen das Rückkaufprogramm von privaten Investoren abgeschlossen habe, könne die Bewertung wieder besser ausfallen. Für Anleger bleiben die Papiere aber weiterhin ganz klar ein Höchstrisikofall.

Griechenlands Regierung sieht sich deutlich auf dem Weg der Besserung. In ihrer jüngsten Einschätzung konzentriert sich die EU-Kommission auf den gesamten Währungsraum und da sieht sie den Wendepunkt erreicht. Die Haushaltsdefizite in der Euro-Zone würden sinken. Jetzt gehe es darum Antworten auf strukturelle Fragen zu finden, etwa beim Thema Arbeitsplätze.