Neue Proteste in Kairo
In Kairo haben heute wieder Gegner und Anhänger von Präsident Mohammed Mursi zu Großdemonstrationen aufgerufen. Die Opposition ist gegen das für Samstag geplante Verfassungsreferendum, Mursis Islamisten sind dafür. Gestern hat Mursi der Armee weitreichende Vollmachten übertragen. Soldaten können jetzt etwa Zivilisten auf der Straße festnehmen. Die Proteste lassen deshalb aber nicht nach.
8. April 2017, 21:58
Abendjournal, 11.12.2012
Pro und contra Kundgebungen
Hunderte Demonstranten trommeln gegen die Metallabsperrungen, die rund um den Präsidentenpalast errichtet worden sind. Die Gegner von Präsident Mursi durchbrechen die Absperrungen, die Soldaten schreiten nicht ein. Auf den Straßen sind aber Panzer aufgefahren. Die Soldaten können Zivilisten festnehmen und sie sind auch befugt, staatliche Einrichtungen zu schützen. Trotzdem protestiert die Opposition weiter gegen das Verfassungsreferendum, das am kommenden Samstag geplant ist. Abdel Aziz Fahmy lehnt den neuen Verfassungsentwurf ab: „Gott will, dass wir auf den Straßen bleiben. All diese Barrikaden können eine Million Revolutionäre nicht stoppen.“
Auch die Islamisten gehen heute auf die Straße, um ihre Solidarität mit Präsident Mursi zu zeigen. Die Routen sind bis jetzt so gewählt, dass es keine Zusammenstöße geben soll. Acht Menschen sind vergangene Woche bei Straßenschlachten zwischen Gegnern und Anhängern Mursis ums Leben gekommen.