Gesundheitsreform vereinbart
Nach jahrelangen mühevollen Verhandlungen ist die Gesundheitsreform unter Dach und Fach. Zumindest am Papier. Länder und Sozialversicherung bekennen sich erstmals dazu, gemeinsam die Spitäler und Arztpraxen planen, steuern und finanzieren zu wollen. Damit sollen die Ausgaben im Gesundheitswesen gedeckelt werden.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 12.12.2012
Gemeinsam statt gegeneinander
Überfüllte Spitalsambulanzen, weil Arztpraxen am Abend oder am Wochenende geschlossen haben, zwei nahe beieinander liegende Krankenhäuser, die die gleichen Abteilungen führen, beide nicht ausgelastet aber teuer. Hält die Gesundheitsreform, was die Politik verspricht, soll all das ab 2014 der Vergangenheit angehören. Länder und Sozialversicherung sollen nämlich nicht mehr gegeneinander arbeiten, sondern gemeinsam und in jedem Bundesland gleichwertig planen, steuern, finanzieren. Also gemeinsam Kassenverträge für Ärzte festlegen, das Spitalsangebot durchforsten, für längere Öffnungszeiten in Arzt- und Gruppenpraxen sorgen. Der Bund hat ein Vetorecht.
Halten sich Land oder Sozialversicherung nicht an die Vereinbarung, kann es Sanktionen geben, welche, darüber entscheidet als Letztinstanz die Bundesregierung. Das Ziel der Reform: die Kostensteigerung soll gedämpft, die Behandlung der Patienten aber trotzdem besser werden.