Venezuela: Chavez erholt sich
Während sich Venezuelas Staatschef Hugo Chavez in Kuba von seiner neuen Krebsoperation erholt, hat seine sozialistische Partei bei den Provinzwahlen am Wochenende große Erfolge gefeiert. In 20 von 23 Provinzen gehen die Gouverneurssitze an Chavinistas. Die Opposition wirft ihm nun vor, seine Krankheit in der Wahl ausgespielt zu haben.
8. April 2017, 21:58
Abendjournal, 17.12.2012
Geht ihm besser
Die Freude unter den Anhängern von Hugo Chavez ist groß. Im ganzen Land feiern sie mit Jubelchören und Feuerwerken, sie feiern ihren Präsidenten - obwohl er abwesend ist: "Das ist das Geschenk, das das Venezolanische Volk ihrem Comandante gemacht hat", sagt Jorge Rodriguez, der Sprecher der sozialistischen Partei im Fernsehen. "Wir konnten 20 von 23 Provinzen für uns gewinnen. Unsere Landkarte bleibt tiefrot, rot wie die Farbe des Sozialismus."
Und die frohen Nachrichten reißen nicht ab. Hugo Chavez befinde sich bereits auf dem Weg der Besserung, verkündet Wissenschaftsminister Jorge Arreaza: "Seine Gesundheit hat sich in den vergangenen Tagen stabilisiert. Vorgestern hat der Comandante sogar schon wieder gesprochen. Er hat sich nach den Regierungsgeschäften erkundigt und die Provinzwahlen sehr genau verfolgt."
Opposition tobt
Dank der Unterstützung der Bevölkerung werde Chavez bald wieder auf den Beinen sein, sagt Arreaza. Doch genau dieses Argument sorgt für Empörung bei der Opposition. Chavez schlachte seine Krankheit medial aus, kritisiert sein Herausforderer, der Konservative Henrique Capriles Radonsky: "Die regierenden Politiker hatten kein Programm, keine Vorschläge, nichts. Sie haben lediglich die Umstände ausgenützt und die Menschen aufgefordert, für die Gesundheit des Präsidenten zu wählen. Aber die Wahl hat doch damit nichts zu tun!"
Capriles, der bereits bei den Präsidentschaftswahlen im Oktober gegen Chavez angetreten ist, spekuliert nun auf Neuwahlen. Denn sollte sich Chavez nicht mehr erholen, müssen die Venezolaner erneut wählen. Für diesen Fall hat Chavez bereits einen Wunsch Nachfolger nominiert.